200 Jahre Fahrrad: Afrika feiert mit!
1817 brachte der Karlsruher Forstbeamte Karl Freiherr von Drais den ersten Prototyp einer "Laufmaschine" heraus. Das Fahrrad begann seinen Siegeszug durch die ganze Welt. Er machte auch vor Afrika nicht Halt.
Mosambik: Radtaxi als Alternative zur Arbeitslosigkeit
Über 2.000 Fahrrad-Taxifahrer arbeiten in Quelimane, einer Stadt im Norden Mosambiks. Wegen der hohen Arbeitslosigkeit drängen immer mehr junge Leute in der 200.000-Einwohner-Stadt in das Fahrradtaxi-Gewerbe. Doch der Markt gilt längst als übersättigt. Das drückt die Fahrpreise - und damit auch den Verdienst der Fahrer.
Mosambik: Drahtesel in Miniatur
Straßenkinder aus der mosambikanischen Hauptstadt Maputo haben dieses Spielzeug-Rennrad aus Draht hergestellt. Bei der Ausstellung "Global Players" im Nürnberger Spielzeug-Museum war es eine der Hauptattraktionen. "Das Fahrrad ist und bleibt ein Statussymbol schon für die ganz Kleinen und das bauen sie gerne nach", sagen Experten.
DR Kongo: Eine Hommage an das "Tshukudu"
Im Stadtzentrum von Goma, inmitten des zentralen Kreisverkehrs, ragt eine gewaltige Statue empor: Ein Holzrad - genannt "Tshukudu" - in Übergröße. Das Wahrzeichen einer Stadt, die eigentlich vom Krieg geprägt ist. 1.700 Tshukudu-Fahrer sind in Goma registriert, weitere 3.000 in den Vorstädten der Millionenmetropole Ost-Kongos. Die Tshukudus sind aus dem Straßenbild Gomas nicht mehr wegzudenken.
Ghana: Das Rad, das aus dem Urwald kommt
In Ghanas Hauptstadt Accra werden Fahrräder gebaut, die zu 99 Prozent aus Bambus bestehen. Sie sind so leicht sind wie Plastik, so stark wie Stahl und lassen die Herzen der globalen Hipster höher schlagen. Im Volksmund heißen sie "Bambooseros". Fahrradproduzent Wisdom Toxla fuhr schon auf einem Bambus-Rennrad durch ganz Ghana: von Accra im Süden bis Tamale im Norden.
Burundi: Praktische und umweltfreundliche Warenanlieferung
Auch in den afrikanischen Städten sind Warenanlieferungen ein wachsender Markt. Die schnelle und kostengünstige Zustellung ist aber oft eine Herausforderung. In Cibitoke, einem geschäftigen Vorort von Bujumbura, nutzen immer mehr Kaufleute dafür Lasten-Fahrräder: Die sorgen dafür, dass die Auslieferungen - hier von Schaumstoff-Matratzen - zuverlässiger und umweltfreundlicher werden.
Kamerun: Freie Fahrt für Vélos
Das Radverkehrsnetz Kameruns ist noch ausbaufähig. Aber Douala - mit 2,4 Millionen Einwohnern Kameruns größte Stadt - hat schon vor Jahren einen Anfang gemacht und gilt heute als eine der radfahrerfreundlichsten Städte des Kontinents. Die Stadt ist ein Verkehrsknotenpunkt für die ganze Region. Auch die Radfahrer sollen das verstärkt zu spüren bekommen, versprechen die Stadtoberen von Douala.
Malawi: Das Fahrrad als "Familienkutsche".
Rund um Malawis drittgrößte Stadt Muzuzu machen immer mehr Familien ihre Ausflüge auf dem Fahrrad. Wen wundert's? Die Landschaft ist flach, die Wälder der Umgebung gelten als attraktive Ausflugsziele. Die malawische Regierung will die Gegend zu einer führenden Region für den Ökotourismus machen. Dabei setzt sie neuerdings verstärkt auf Fahrrad-Liebhaber aus dem Ausland.
Tansania: Einer geht noch!
In Nord-Tansania, unweit des Viktoria-Sees, transportieren die Betreiber einer kleinen Lodge Getränkekisten auf ihren Fahrrädern. Dabei stellen sie immer wieder neue Rekorde auf: Die Kisten werden aufgetürmt und mit Schnüren befestigt. Der Höhe der Türme sind eigentlich keine Grenzen gesetzt, erzählen die Männer. Der Rekord soll bei 10 Getränkekisten liegen.
Malawi: Holzkohle auf dem Fahrrad
Bis zu 100 Kilometer weit wird Holzkohle aus dem Umland in die Städte im Süden Malawis transportiert. Normalerweise finden nicht mehr als zwei Säcke auf dem Gepäckträger Platz, wenn man das Rad noch tretend fahren möchte. Dieser Transporteur hat drei Säcke auf sein Rad gepackt und kann es nur noch schieben. Ihr Gewicht beträgt jetzt geschätzte 240 Kilogramm.
Mosambik: Fahrrad, Rollstuhl, Bauchladen
Ein Mädchen und sein behinderter Vater verkaufen Zigaretten an einer der Hauptstraßen, der "Avenida Guerra Popular", im historischen Zentrum Maputos, der "Baixa". Der Vater hat sich eine Konstruktion aus einem Fahrrad und einem Rollstuhl gebaut, um mobil zu sein.