24 Tote aus Unglücksmine in Simbabwe geborgen
17. Februar 2019Die Suche nach eingeschlossenen Menschen bei Kadoma im zentralen Norden Simbabwes geht unter Hochdruck weiter. Die Regierung vermutete 60 bis 70 eingeschlossene Arbeiter in zwei überfluteten illegalen Goldminen. Bis Sonntag wurden 24 Leichen geborgen, davon sind 23 identifiziert. Bislang acht Arbeiter konnten lebend gerettet werden. Einer von ihnen erzählte später, weil das Wasser ihm buchstäblich bis zum Hals stand, habe er tagelang stehen müssen, bis die Fluten zurückgingen. Staatspräsident Emmerson Mnangagwa hatte am Freitag den Katastrophenfall ausgerufen.
Regierung bittet um Spenden
Bezirksminister July Moyo bat um Spenden von insgesamt 200.000 US-Dollar, die in Simbabwe eines der offiziellen Zahlungsmittel sind. Das Geld solle eingesetzt werden, um Wasser aus den Schächten herausgepumpen, die betroffenen Familien sowie Helfer mit Essen zu versorgen und um die Beerdigungen der Toten zu bezahlen. "Angesichts der Schwere dieses Unglücks bitten wir Bürger, Entwicklungspartner und Unternehmen um Unterstützung", sagte Moyo.
Bereits in der Nacht zum Mittwoch hatte ein Staudamm nach heftigen Regenfällen den Wassermassen nicht mehr standgehalten, das Wasser ergoss sich in Minen, die offiziell längst stillgelegt sind. Trotzdem schürften dort sogenannte "Makorokoza", die auf eigenes Risiko und mit oftmals schlechter Ausrüstung die Stollen betreten, um kleinere Mengen an Gold zu fördern. Trotz wertvoller Rohstoffvorkommen ist Simbabwes Wirtschaft in einem desolaten Zustand, eine starke Inflation hat die Lage weiter verschärft.
ehl/AR (afp, ap, dpa)