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Abu Sayyaf tötet kanadische Geisel

25. April 2016

Die philippinische Terrorgruppe Abu Sayyaf hat einen entführten Kanadier enthauptet. Weitere Geiseln befinden sich noch in der Gewalt der Islamisten. Die Entführer fordern mehrere Millionen Dollar für jeden der Männer.

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Konfiszierte Ausrüstungsgegenstände der Abu Sayyaf werden gezeigt (Foto: picture-alliance/dpa/L. Castillo)
Konfiszierte Ausrüstungsgegenstände der Abu Sayyaf werden gezeigtBild: picture-alliance/dpa/L. Castillo

Ein vor rund sieben Monaten auf den Philippinen von der Islamistengruppe Abu Sayyaf entführter Kanadier ist von den Entführern enthauptet worden. Premierminister Justin Trudeau sprach in einer kurzen Fernsehansprache von einem "kaltblütigen Mord". "Kanada verurteilt diese Brutalität rückhaltlos." Die philippinischen Behörden hatten zuvor mitgeteilt, dass der Kopf eines ausländischen Mannes gefunden worden sei. Zwei Männer auf einem Motorrad hätten ihn in einer Plastiktüte an einer Straße der Stadt Jolo abgelegt und seien danach geflohen.

Der Kanadier war zusammen mit einem Landsmann am 21. September vergangenen Jahres von Abu Sayyaf aus einer Hotelanlage verschleppt worden. Die anderen Geiseln befinden sich noch immer in den Händen der Entführer. Bemühungen um die Freilassung seien im Gange, sagte Trudeau. Zugleich arbeite Kanada mit den philippinischen Behörden zusammen, um die Täter zu finden.

Freund des früheren Liberalen-Chefs

Im März war ein Video mit den ausgemergelten Geiseln aufgetaucht. Mit ihnen waren in dem Film zudem ein eine philippinische Frau und Norweger zu sehen, die zur selben Zeit verschleppt worden waren. Die Islamisten drohten mit der Ermordung der Männer, wenn ihrer Forderung nach einem Lösegeld in Höhe von mehreren Millionen Euro nicht nachgekommen werde. In einem vorherigen Video hatten sie 20 Millionen Euro für jede der Geiseln gefordert.

Der getötete John Ridsdel war ein Freund des Vorgängers von Justin Trudeau an der Spitze der Liberalen Partei in Kanada, Bob Rae. Der frühere Journalist, Ölindustrie-Vertreter und passionierte Segler arbeitete auf den Philippinen im Goldminen-Geschäft, bevor er in Rente ging.

Abu Sayyaf ist eine Separatistenorganisation, die ihren Kampf für Autonomie in dem mehrheitlich katholischen Land mit Überfällen und Lösegelderpressungen finanziert. Die Gruppe wurde in den 1990er Jahren mit Geld von Al-Kaida-Chef Osama bin Laden gegründet und durch die Entführung zahlreicher Ausländer bekannt. Erst im Oktober ließ sie zwei Deutsche nach einem halben Jahr in Geiselhaft frei. Die Gruppe verübt immer wieder Anschläge.

stu/jj (afp, ap, dpa)