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Afghanistan: Schwerster Selbstmordanschlag seit fünf Jahren

8. September 2006

Ein neuer Rückschlag für die Friedensbemühungen in Afghanistan: In der Hauptstadt sprengte sich ein Selbstmordattentäter der Taliban in die Luft. Dutzende Tote und Verletzte sind zu beklagen.

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Der Anschlag wurde weniger als 100 Meter von der schwer gesicherten US-Botschaft entfernt verübtBild: AP

Ein Selbstmordanschlag auf einen amerikanischen Militärkonvoi hat am Freitag (8.9.2006) in der afghanischen Hauptstadt Kabul mindestens 18 Menschen das Leben gekostet. Bei der schweren Explosion in der Nähe der US-Botschaft und des Hauptquartiers der internationalen Truppen in Afghanistan (ISAF) wurden nach Polizeiangaben 31 Menschen zum Teil schwer verletzt. Bei den Todesopfern handelte es sich um 16 Afghanen und zwei US-Soldaten. Auch unter den Verletzten waren zwei amerikanische Soldaten.

Bombenanschlag in Kabul
Die genauen Opferzahlen sind noch nicht bekanntBild: AP

Ein Augenzeuge sagte, ein Mann habe mit einem blauen Toyota eines der US-Fahrzeuge gerammt. Der Humvee wurde durch die heftige Explosion in zwei Teile zerrissen. Im Umkreis von 50 Metern lagen Trümmer und Leichenteile. Schwer bewaffnete US-Soldaten riegelten danach das Gebiet ab. Die Explosion ließ in der Innenstadt von Kabul die Scheiben erzittern, eine Rauchsäule stieg in den Himmel.

Fünf Jahre danach

Der Anschlag kam nur wenige Tage vor dem fünften Jahrestag der Anschläge vom 11. September 2001 in den USA. Danach hatten die USA dann eine Militäroffensive in Afghanistan gestartet, die zum Sturz der islamistischen Taliban führte. Diese hatten das Terrornetzwerk von Osama bin Laden unterstützt, das für die Terroranschläge verantwortlich war.

In jüngster Zeit sind die Taliban wieder erstarkt, was zu heftigen Kämpfen vor allem im Süden des Landes geführt hat. Im Westen des Landes wurde am Freitag ein NATO-Konvoi Ziel eines Bombenanschlags. Mehrere Soldaten wurden verwundet. Eine Verstärkung für die NATO-Truppen in Südafghanistan ist auch Gegenstand der Beratungen der Verteidigungsminister der Allianz, die am Freitag in Warschau begannen. Derzeit sind 20.000 Soldaten der NATO und ebenso viele der USA in Afghanistan stationiert. (kas)