Afrika Cup: Eine Tour durch die Städte und Stadien
60 Jahre nach der Premiere ist Ägypten zum sechsten zum Mal Gastgeber des Afrika Cups. 24 Teams kämpfen in sechs Stadien um den Titel. Wir stellen die Arenen und Städte vor.
Ein legendäres Stadion
Das Kairo International Stadion ist für Afrika und Ägypten, was das alte Wembley-Stadion für England oder das Maracanã für Brasilien ist. Hier liefen schon Legenden wie Pelé, Beckenbauer, Zidane und Messi ein. Und Afrikas Idole Milla, Drogba und Eto'o vergossen ihre Tränen. Es wurde im Stil des Münchner Olympiastadions errichtet - allerdings schon Jahre vorher - 1960.
Bühne der Eröffnungs- und Abschlussfeier
Im Cairo International Stadium wurden schon Eröffnungs- und Endspiele dreier Afrika Cups ausgetragen: 1974, 1988 und 2006. Das Stadion ist Gastgeber der Vorrunden-Gruppe A mit den Gastgebern, der DR Kongo, Uganda und Simbabwe. Das Eröffnungsspiel zwischen Ägypten und Simbabwe findet am 21. Juni statt, das Finale, ebenfalls hier, am 19. Juli.
Dinge ändern sich mit der Zeit
Das Cairo International Stadium befindet sich in dem Stadtteil Nassr City im Osten der Stadt. Einst hatte es eine Kapazität von 120.000 Zuschauern, war das größte Stadion in ganz Afrika. Bei wichtigen Spielen war es meist randvoll, so wie hier bei der Partie gegen Algerien 2009. Nach Renovierung und Umbau ist die Kapazität offiziell auf 74.000 Zuschauer zurückgegangen.
Nil und Pyramiden
Neben dem Cairo International Stadium gibt es in der Hauptstadt zwei weitere Stadien, in denen die Spiele beim Afrika Cup ausgetragen werden. Und das Tourismusprogramm kommt auch nicht zu kurz: Pyramiden und Nilkreuzfahrten bieten sich da an. Es ist auch möglich, die vielen pharaonischen, koptischen und islamischen Museen und Denkmäler zu besuchen, die sich in ganz Kairo ausbreiten.
Das älteste ägyptische Stadion
Gruppe B mit Nigeria, Guinea, Madagaskar und Burundi wird im Alexandria-Stadion spielen. 1929 von König Fouad I. in der Küstenstadt eröffnet und nach ihm benannt, wurde es nach der Revolution 1952 Kommune-Stadion genannt. Entworfen von einem russischen Architekten, inspiriert, wie beim Eingang zu sehen, vom griechisch-römischen Charakter Alexandrias mit islamischen Einschlägen.
Die ersten Flutlichter
Das Alexandria-Stadion war das erste in Ägypten, in dem Flutlicht eingesetzt wurde. Über Jahrzehnte fand hier das "Sommerturnier" statt, ein Freundschafts-Cup zwischen ägyptischen und anderen arabische Vereinen. Hier wurden auch einige Spiele des Afrika Cups 2006 ausgetragen. Es wurde erneuert, um eine Kapazität von 20.000 Plätzen zu erreichen.
Die mediterrane Meerjungfrau
Alexandria wird die "mediterrane Meerjungfrau" genannt und von vielen als die schönste ägyptische Stadt angesehen. Sie gilt als kosmopolitisch, mit Einwohnern unterschiedlichster Abstammung. Hier hielten sich traditionell die ägyptischen Herrscher im Sommer auf. Davon zeugen prächtige Paläste wie der Ende des 19. Jahrhunderts erbaute Montaza-Palast.
Traurige Geschichte
Das Air Defense Stadium, erbaut im Jahre 2012, befindet sich im "The 5th Settlement" in Neu-Kairo. Das Stadion bietet Platz für 30.000 Zuschauer. 22 Fußballfans starben hier im Februar 2015 bei einem Gedränge bei Ausschreitungen mit der Polizei. Hier werden die Spiele der Gruppe C mit den Teams Senegal, Algerien, Kenia und Tansania ausgetragen.
El Salam (Frieden) Stadion
Gruppe D mit Marokko, Elfenbeinküste, Südafrika und Namibia wird ihre Spiele im El Salam-Stadion, auch als "Military Production Stadium" bekannt, austragen. Es gehört, ebenso wie das Air Defense Stadion, zu den ägyptischen Streitkräften und befindet sich in El Salam City, östlich von Kairo. 25.000 Zuschauer finden hier Platz, und es gibt sogar eine Landebahn für VIPs.
Neuer Name nach der Revolution
Die Spiele der Gruppe E mit Tunesien, Mauretanien, Mali und Angola, werden im "Armeestadion" in Suez stattfinden. Von hier aus kann man die Schiffe auf dem Suez-Kanal beobachten. Es wurde 2009 fertiggestellt und hieß zunächst "Mubarak International Stadium", bevor es nach dem Fall des Präsidenten im Jahr 2011 umbenannt wurde. Das Stadion bietet Platz für 40.000 Zuschauer.
Arterie des Welthandels
Der Suez-Kanal ist seit seiner Eröffnung 1869 die wichtigste Verbindung zwischen östlicher Hemisphäre und dem Mittelmeer. Er ist zugleich globale Handelsader wie auch Zeuge vieler schicksalhafter Kriege. Als der Kanal nach dem Sechs-Tage-Krieg von 1967 geschlossen wurde, litt die Welt schwer, bis Sadat ihn 1975 wiedereröffnete.
Derwische des Fußballs
Im Ismailia-Stadion werden Spiele der Gruppe F mit Kamerun, Ghana, Benin und Guinea-Bissau ausgetragen. Es wurde 1939 im Herzen von Ismailia, einer der schönsten Städte des Landes, eröffnet und ist Heimat des Vereins Ismaily, dessen Spieler "Die Derwische" genannt werden. Sei werden von den bis zu 18.500 Zuschauern mit Tönen aus der "Simsimea", einem typischen Musikinstrument, angefeuert.