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Air-Berlin-Beschäftigten droht Kündigung

6. Oktober 2017

Mehr als 1000 Mitarbeiter sollen nach Medieninformationen Ende Oktober ihren Job verlieren. Weitere Kündigungen stünden im Februar an. Die Betriebsräte üben scharfe Kritik an dieser "Abwicklung im Schweinsgalopp".

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ITB Air Berlin Mitarbeiterin (imago/Gerhard Leber)
Bild: imago/G. Leber

Insgesamt rund 1400 Beschäftigten der insolventen Fluggesellschaft Air-Berlin droht nach Einschätzung des Betriebsrats zum Ende des Monats die Kündigung. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, soll dies für das Verwaltungs- und Bodenpersonal von Air Berlin gelten. Reuters beruft sich auf eine ihr vorliegende Mitarbeiterinfo des Berliner Betriebsrats. Dem Papier zufolge habe Geschäftsführung die Arbeitnehmervertreter von den anstehenden Kündigungen informiert.

Wer für die Aufrechterhaltung des Flugbetriebs benötigt werde, erhalte demnach eine Kündigung zu Ende Februar 2018. Die anderen Mitarbeiter würden wahrscheinlich freigestellt. Laut Angaben eines Insiders sollen die Kündigungen nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens ausgesprochen werden.

Stellt Air Berlin den Flugbetrieb ein?

Ferner geht laut Reuters aus dem Papier hervor, dass es zur "Einstellung des Flugbetriebs der Air Berlin" kommen könnte. Aufrechterhalten werden soll laut der Mitarbeiterinfo hingegen der operative Service für die österreichische Tochter Niki, die Regionalflugtochter LGW und für Maschinen, welche die Lufthansa von Air Berlin samt Besatzung gemietet hat.

Air Berlin lehnte eine Stellungnahme zu den Informationen bislang ab. Die Fluggesellschaft ist seit Mitte August pleite. Der Konzern verhandelt noch bis zum 12. Oktober mit der Lufthansa und dem britischen Billigflieger Easyjet exklusiv über den Verkauf von einzelnen Geschäftsteilen. Derweil verlängerte Air Berlin die Bieterfrist für ihre Technik-Sparte um zwei Wochen. Wie ein Sprecher mitteilte, können Interessenten ihre Offerten nun bis zum 22. Oktober vorlegen.

Kritik an Arbeitsplatzabwicklung im "Schweinsgalopp"

Der Betriebsrat wirft der Unternehmensführung mangelndes Engagement für die Beschäftigten vor. Die Arbeitgeber wollten einen Sozialplan verhandeln und die Gespräche dazu noch im Oktober abschließen. Nun wollten die Manager offenbar "die Abwicklung der Air Berlin und der Arbeitsplätze 'im Schweinsgalopp' umsetzen", kritisierten die Arbeitnehmervertreter.

Deutschland Niki von Air Berlin
Die österreichische Air-Berlin-Tochter Niki soll vorerst weiterfliegenBild: Reuters/F. Bensch

Verdi-Bundesvorstand Christine Behle sagte, Air Berlin sei nicht bereit gewesen, die Frage der Finanzierung einer Transfergesellschaft für die Belegschaft mit in die Verhandlungen mit Lufthansa und Easyjet zu nehmen. "Offensichtlich wurden die Verhandlungen durch den Druck der Erwerber an dieser Stelle blockiert. Das ist verantwortungslos", monierte die Gewerkschafterin.

cw/se (rtr)