Airbus schüttelt Pandemie ab
17. Februar 2022Dem weltgrößten Flugzeugbauer Airbus ist im zweiten Corona-Jahr 2021 der höchste Gewinn seiner Geschichte gelungen. Dank einer gestiegenen Zahl von Auslieferungen und Einsparungen übertraf der Überschuss mit 4,2 Milliarden Euro den bisherigen Rekordgewinn von 2018.
Zwischen 2019 und 2020 hatte Airbus Milliardenverluste eingefahren - erst aufgrund einer Strafe wegen Korruptionsvorwürfen, dann wegen der Corona-Krise und des Abbaus Tausender Arbeitsplätze. Die Aktionäre sollen nach zwei Nullrunden jetzt wieder eine Dividende erhalten: Geplant ist die Ausschüttung von 1,50 Euro je Aktie.
In diesem Jahr will Airbus auch die Flugzeugproduktion nach den Einschnitten in der Pandemie wieder deutlich hochfahren. Geplant ist die Auslieferung von rund 720 Verkehrsflugzeugen nach 611 im vergangenen Jahr. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Sondereffekten (bereinigtes Ebit) soll 5,5 Milliarden Euro erreichen. Im vergangenen Jahr verdreifachte er sich nahezu auf knapp 4,9 Milliarden Euro und übertraf damit das Ziel des Vorstands und die Erwartungen von Experten.
Die Flugzeugbranche ist wieder da
Schon im vergangenen Jahr verdreifachte sich der Gewinn auf dieser Basis in etwa auf 4,9 Milliarden Euro. "2021 war ein Jahr des Übergangs, wo unsere Aufmerksamkeit von der Pandemie hin zu Erholung und Wachstum wechselte", sagte Airbus-Chef Guillaume Faury. "Die starken Zahlen spiegeln die höheren Auslieferungen bei Zivilflugzeugen, die gute Entwicklung bei Hubschraubern, im Rüstungsgeschäft und in der Raumfahrt sowie unsere Bemühungen bei Kostenkontrolle und Wettbewerbsfähigkeit wider."
Die Pandemie hatte die Luftfahrt besonders schwer getroffen, weil weltweit Reisebeschränkungen verhängt wurden. Inzwischen normalisiert sich die Lage aber wieder schrittweise. Das haben auch Zahlen des Münchners Triebwerksbauers MTU am 16.02.2022 gezeigt. Zwar stieg der Gewinn nicht so stark wie erwartet, aber das Unternehmen stellt mittlerweile wieder ein. 2021 steigerte MTU den Umsatz um 5 Prozent auf knapp 4,2 Milliarden Euro.
Einen Boom erleben derzeit Frachtflugzeuge. So will Airbus will mit der Frachterversion des A350 dem Erzrivalen Boeing Konkurrenz machen. Inzwischen gingen die ersten Vorbestellungen für das Flugzeug ein. Insgesamt erhielt Airbus im abgelaufenen Jahr unter dem Strich Aufträge über 507 Flugzeuge, fast doppelt so viele wie im ersten Corona-Jahr 2020. Der Auftragseingang summierte sich auf 62 Milliarden Euro, nach 33,3 Milliarden vor Jahresfrist. Airbus will die Produktion des Kassenschlagers A320 bis Sommer 2023 auf monatlich 65 Maschinen steigern und sieht sich bei diesem Plan auf Kurs. Wie es danach weitergeht, ist offen. Der Flugzeugbauer erklärte, mit den Zulieferern daran zu arbeiten, die Rate auf mehr als 65 Maschinen zu steigern.
nm/hb (dpa, rtr)