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Aktivisten: Mehr als 3500 IS-Exekutionen

29. November 2015

Seit der "Islamische Staat" in Syrien und im Irak das Kalifat ausgerufen hat, herrscht dort ein mittelalterliches Rechtssystem: Wegen Hexerei und Ehebruch Verurteilte werden enthauptet, gesteinigt oder lebend verbrannt.

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"Islamischer Staat"-Kämpfer in Syrien (Foto: picture-alliance/AP Photo)
Bild: picture-alliance/AP Photo

Insgesamt 3591 Hinrichtungen hat die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte seit Juni vergangenen Jahres in Syrien dokumentiert. Unter den Todesopfern waren demnach fast 2000 Zivilisten. Dabei habe die Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) auch vor Frauen und Kindern nicht Halt gemacht.

Martialisches Töten

Homosexualität, Spionage, Hexerei, Ehebruch oder Abtrünnigkeit vom islamischen Glauben - das alles seien Gründe für die Islamisten, Menschen, die auf ihrem Einflussgebiet leben, zu exekutieren. Dabei wählt die Terrorgruppe besonders martialische Tötungsmechanismen. So werden zum Tode Verurteilte nach Angaben der syrischen Aktivisten erschossen, enthauptet, gesteinigt, lebendig verbrannt oder von Hochhäusern in die Tiefe gestoßen.

Bei etwa der Hälfte der hingerichteten Zivilisten handele es sich um Mitglieder des sunnitischen Schaitat-Stammes, erklärte die Beobachtungsstelle. Der IS hatte 2014 mehr als 900 Stammesangehörige in der Provinz Deir Essor getötet, nachdem diese sich gegen die ebenfalls sunnitischen Extremisten aufgelehnt hatten. Darüber hinaus seien 400 Kämpfer aus den eigenen Reihen getötet worden, die desertieren wollten. Die Beobachtungsstelle mit Sitz in Großbritannien stützt sich auf ein Netzwerk von Aktivisten vor Ort, ihre Angaben sind von unabhängiger Seite schwer zu überprüfen.

Kalifat in Syrien und im Irak

Im Juni 2014 hatte der IS in weiten Teilen Syriens und im Norden des Iraks sein Kalifat ausgerufen. Eine US-geführte Militärkoalition fliegt seit mehr als einem Jahr Angriffe gegen die Dschihadisten. Auch Russland geht mit Luftschlägen gegen IS-Kämpfer in Syrien vor.

nin/pg (dpa, afp)