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Luftangriffe treffen Assads Soldaten

7. Dezember 2015

Laut Aktivisten hat die US-geführte Koalition bei ihren Luftangriffen in Syrien erstmals Soldaten der Regierungsarmee getötet. Das Außenministerium in Damaskus ist empört.

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Kampfjet der französischen Luftwaffe beim Start von einem Flugzeugträger (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/ECPAD

Bei dem Bombardement im Osten von Syrien wurden mindestens vier Regierungssoldaten getötet und 13 verletzt, wie die in London ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte. Die Regierung in Damskus erklärte, der Luftangriff vom Sonntag sei von der US-geführten Koalition gegen die Terrormiliz IS ausgeführt worden und habe einem Armeecamp im Westen der Provinz Deir Essor gegolten. Es seien drei Soldaten getötet worden, hieß es. Zugleich verurteilte das Regime von Staatspräsident Baschar al-Assad den Vorfall als einen Akt "unverhohlener Aggression". Das Armeelager liegt rund zwei Kilometer von der Ortschaft Ajasch entfernt, die von der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) kontrolliert wird.

Der Sprecher der Koaliton, Oberst Steve Warren, erklärte dagegen, es seien am Sonntag keine Angriffe nahe der Ortschaft geflogen worden. Das Einsatzgebiet habe sich an dem Tag rund 55 Kilometer südöstlich von Ajasch befunden. Die Provinz Deir al-Sor verbindet Rakka, die Hochburg des IS, mit den von den sunnitischen Dschihadisten kontrollierten Gebieten im Irak. Zugleich liegen in der Provinz Rakka Ölfelder, die zu den Haupteinnahmequellen des IS gehören.

Luftangriffe wurden intensiviert

Seit September vergangenen Jahres fliegt die US-geführte Koalition in Syrien Angriffe auf den IS. Nach den Pariser Anschlägen waren sie insbesondere von Frankreich (Artikelbild) intensiviert worden. Neben dem US-geführten Bündnis fliegt auch Russland Luftangriffe in Syrien. Die Regierung in Moskau unterstützt zudem das Regime Assads.

Soldaten des Regimes seien nie zuvor von Angriffen der internationalen Koalition getroffen worden, erklärte der Leiter der Londoner Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman. Die Angaben der oppositionsnahen Aktivisten stützen sich auf ein Netzwerk von Informanten vor Ort wie Ärzte und Kämpfer. Von unabhängiger Seite können die Angaben kaum überprüft werden.

uh/stu (rtr, afp)