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Al-Kaida stürmt Gefängnis im Jemen

2. April 2015

Die jemenitische Al-Kaida hat ein Gefängnis der Hafenstadt Al-Mukalla angegriffen und rund 300 Häftlinge befreit. Gleichzeitig rückten Al-Kaida-Trupps aus mehreren Richtungen auf die Stadt im Südosten des Landes vor.

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Bild: picture-alliance/AP Photo/Y. Hassan

Die Terrororganisation Al-Kaida auf der arabischen Halbinsel (AQAP) hat sich nach Angaben von Regierungsbeamten in Al-Mukalla heftige Kämpfe mit den regierungstreuen Armeeverbänden geliefert, die die Stadt verteidigen. Bei ihrem Vormarsch griff die Terrororganisation auch ein Gefängnis in der Hafenstadt an. 300 Inhaftierte sollen bei der Aktion freigekommen sein. Bei den meisten der befreiten Gefangenen handele es sich um AQAP-Mitglieder, sagten jemenitische Regierungsbeamte.

Unter den Geflohenen sei auch einer der Anführer der Organisation, Chaled Batarfi. Er war vier Jahre in dem Gefängnis in Mukalla inhaftiert. Zwei Gefängnisaufseher und fünf Häftlinge wurden den Angaben zufolge bei der Stürmung getötet. Der jemenitische Al-Kaida-Ableger ist vor allem im Süden und Osten des Landes aktiv.

Angriffe auf Gefängnisse spielen in den Konflikten der arabischen Welt eine strategische Rolle. Auch im Irak und in Syrien vermochten die dort aktive Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) und ihre Vorläufer ihre Truppen immer wieder mit Kämpfern aufzufüllen, indem sie die Zentralgefängnisse in Großstädten angriffen. In diesen Haftanstalten sitzen Hunderte, oft Tausende Menschen ein, viele von ihnen sind kampferprobte Dschihadisten oder erfahrene Terrorkader.

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Saudi-Arabien und mehrere weitere arabische Staaten hatten in der vergangenen Woche mit Luftangriffen im Jemen begonnen, um dort den Vormarsch der Huthi-Rebellen zu stopppen. Die schiitische Miliz, die von Vertrauten des früheren Präsidenten Ali Abdullah Salih unterstützt wird, hatte im September zunächst die Hauptstadt Sanaa unter ihre Kontrolle gebracht. Sie rückte dann von dort aus weiter nach Süden vor und kontrolliert inzwischen weite Teile des Jemen.

Widersprüchliche Berichte aus Aden

Im Zentrum der jemenitischen Hafenstadt Aden kam es zu schweren Gefechten zwischen Getreuen des geflohenen Präsidenten Abd Rabo Mansur und schiitischen Huthi-Rebellen. In Agenturberichten heißt es, die schiitischen Huthi-Rebellen hätten auch den Präsidentenpalast in Aden erobert. Allerdings ist das nicht völlig klar: Ein Mitglied der sogenannten Volkskomitees, die den nach Saudi-Arabien geflohenen Präsidenten Abd Rabbo Mansur Hadi unterstützen, sagte, in der Palastanlage werde weiter erbittert gekämpft. Die Konfliktparteien "beschießen sich gegenseitig mit Panzergranaten", sagte er. Zudem seien hunderte Rebellen und mit ihnen verbündete Kämpfer in den Stadtteil Crater vorgerückt, berichten Einwohner der Stadt.

Der international anerkannte und demokratisch gewählte Präsident Hadi hatte sich im Februar in Aden niedergelassen, nachdem die Huthis die Hauptstadt Sanaa eingenommen hatten. Am 26. März setzte er sich dann in die saudische Hauptstadt Riad ab.

haz/se (rtre, afp, ap, dpa)