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Albtraum Dreamliner?

16. Januar 2013

Wieder beschert eine technische Panne dem US-Flugzeughersteller Boeing Negativ-Schlagzeilen. Eine von All Nippon Airways betriebene Boeing 787 musste notlanden. Vorerst dürfen in Japan keine "Dreamliner" mehr starten.

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Dreamliner nach der Notlandung in Takamatsu (Foto: reuters)
Bild: Reuters

Die Notlandung des Dreamliners auf dem Flughafen Takamatsu im Westen Japans wurde nach Angaben der betroffenen Airline All Nippon Airways (ANA) durch die "Fehlermeldung einer Batterie" ausgelöst. Die genauen Umstände des Zwischenfalls würden zurzeit geprüft. Der Flughafen wurde wegen der Notlandung geschlossen, der Dreamliner von Feuerwehrfahrzeugen umringt. Alle 137 Passagiere und Crewmitglieder konnten über die Notrutschen sicher evakuiert werden. Allerdings holten sich einige Passagiere bei dem ungewohnten Ausstieg aus dem Jet leichte Blessuren wie Kratzer und Hautabschürfungen.

Das Verkehrsministerium in Tokio wertete die Notlandung als "schwerwiegenden Vorfall", der zu einem Unglück hätte führen können. Laut Medienberichten hatte sich Rauch an Bord der Maschine vom Typ 787 entwickelt, die sich auf dem Weg von Ube nach Tokio befand, normalerweise ein Flug von gut einer Stunde.

Japaner halten alle "Dreamliner" am Boden

Startverbot für Dreamliner in Japan

Als Konsequenz aus dem Zwischenfall entschieden die beiden führenden japanischen Fluggesellschaften ANA und Japan Airlines (JAL), vorerst alle 787-Maschinen am Boden zu lassen und zu überprüfen. ANA kündigte an, die Flotte könne möglicherweise am Donnerstag wieder den Betrieb aufnehmen. JAL strich zunächst alle Flüge für Mittwoch. Japan ist bisher der größte Markt für den Dreamliner. 24 der weltweit bereits ausgelieferten 50 Maschinen dieses Typs sind für die beiden Gesellschaften im Einsatz.

Pannenserie

In jüngster Zeit hatte es mehrere Technikpannen bei dem Prestigeobjekt des amerikanischen Flugzeugherstellers und Airbus-Konkurrenten Boeing gegeben. Wegen der Vorfälle haben die US-Luftfahrtbehörde FAA und die japanische Zivilschutzbehörde bereits Untersuchungen eingeleitet.

Unter anderem waren Treibstofflecks an zwei "Dreamlinern" entdeckt worden. Für Aufsehen sorgten auch ein Korrosionsproblem, eine gesprungene Cockpit-Scheibe und ein Batteriebrand. Bereits die Auslieferung der ersten Maschinen hatte sich wegen diverser Probleme um dreieinhalb Jahre auf Herbst 2011 verzögert. Seither drückt Boeing bei den Auslieferungen aufs Tempo. Einige Experten sehen in diesem Verhalten die Ursache für die Zwischenfälle.

qu/gri/wa (rtr, dapd, afp, dpa)