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Algerier will nicht gegen Israeli antreten

24. Juli 2021

Fethi Nourine sorgt für den ersten Skandal der Olympischen Spiele von Tokio. Die Weigerung des algerische Judokas, gegen einen Israeli anzutreten, hat Konsequenzen.

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Tokyo 2020 | Judo: Lukhumi Chkhvimiani - Naohisa Takato
Die olympischen Judo-Wettbewerbe finden ohne den Algerier Fethi Noudine (nicht im Bild) stattBild: Sergio Perez/REUTERS

Der algerische Judoka Fethi Nourine hat bei den Olympischen Spielen in Tokio für einen Skandal gesorgt. Der 30-Jährige zog seine Teilnahme in der Klasse bis 73 Kilogramm zurück, um im Falle eines Auftaktsiegs nicht in der zweiten Runde gegen den Israeli Tohar Butbul antreten zu müssen. Nourines Verhalten stehe "im totalen Gegensatz zur Philosophie" des Verbands, teilte die Internationale Judo-Föderation (IJF) mit und suspendierte den Judoka und seinen Trainer Amar Benikhlef. Das algerische Olympische Komitee erkannte den beiden ihre Akkreditierungen ab und ordnete ihre Rückreise an.

Nurine hatte am Donnerstagabend einem algerischen Fernsehsender gesagt, er könne wegen seiner politischen Unterstützung für die Palästinenser im Nahostkonflikt nicht gegen einen Israeli antreten. "Wir haben viel gearbeitet, um die Olympischen Spiele zu erreichen", sagte Nourine. Bereits bei der Weltmeisterschaft 2019 hatte er sich geweigert, gegen den Israeli Butbul anzutreten.

Mollaiei ringt in Tokio für die Mongolei

Solche Fälle sind im Judo keine Seltenheit. Die IJF hatte den Iran im April wegen einer identischen Aktion für vier Jahre gesperrt. Bei der WM 2019 wurde der damalige Iraner Saeid Mollaei von seinem Verband mit Drohungen gegen ihn und seine Familie dazu gedrängt, absichtlich zu verlieren, um im Finale nicht gegen Sagi Muki aus Israel antreten zu müssen. Mollaei suchte nach dem Vorfall erst Asyl in Deutschland und trat international unter der Flagge des Flüchtlingsteams an. Im Dezember 2019 wurde er in der Mongolei eingebürgert, für die Mollaei in Tokio in der Klasse bis 81 Kilogramm auf der Matte steht.

sn/ml (sid, afp)