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Politik

Köhler wird UN-Sonderbeauftragter

2. Juni 2017

Er gilt als Afrika-Kenner und setzt sich seit Jahren für den Kontinent ein. Nun soll Horst Köhler für die Vereinten Nationen dort in einem Jahrzehnte dauernden Konflikt vermitteln.

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Horst Köhler Köhler soll UN-Sonderbeauftragter für den Westsahara-Konflikt werden
Bild: picture alliance/dpa/R.Hirschberger

Der frühere Bundespräsident und ehemalige Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF) wird neuer Westsahara-Sonderbeauftragter. Das bestätigte Köhlers Büro in Berlin. Zuvor hatte mit der Regierung Marokkos auch die zweite Konfliktpartei dem Vorschlag von UN-Generalsekretär António Guterres zugestimmt, Köhler zum Nachfolger von Christopher Ross zu ernennen.

Neuer Vermittlungsversuch für die Westsahara

Der US-Diplomat war nach achtjähriger Vermittlungstätigkeit Anfang März zurückgetreten. Im April hatte sich der UN-Sicherheitsrat, einstimmig dafür ausgesprochen, die Verhandlungen zwischen den Konfliktparteien in der Westsahara, Marokko und der Befreiungsbewegung Polisario-Front, wieder aufzunehmen.

Westsahara Konflikt UNO
Stützpunkt der UN-Mission MINURSO in der Westsahara (Archivbild)Bild: Getty Images/AFP/F. Batiche

Die Westsahara, zwischen Marokko und Mauretanien am Atlantik gelegen, ist eine ehemalige spanische Kolonie. Nach ihrer Unabhängigkeit 1975 annektierte Marokko große Teile des Gebiets. Die Polisario fordert einen Volksentscheid über die Selbstständigkeit der Region. Die marokkanische Regierung in Rabat will der Westsahara lediglich einen Autonomiestatus unter marokkanischer Herrschaft zugestehen.

Einsatz für Afrika

Köhler setzt sich seit Jahren international für Afrika ein. Der Kontinent müsse wirtschaftlich auf eigenen Füßen stehen können, das globale Handelssystem Entwicklungsländern eine faire Chance geben, lauten seine Grundforderungen. Der 74-Jährige war von 2004 bis zu seinem Rücktritt 2010 Bundespräsident. Zuvor leitete er seit dem Jahr 2000 den Internationalen Währungsfonds (IWF).

ww/as (afp, dpa, kna)