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Amnesty: 151 Exekutionen in Saudi-Arabien

10. November 2015

Die Menschenrechtsorganisation schlägt Alarm: Die Zahl der Hinrichtungen in dem Königreich ist so hoch wie seit 20 Jahren nicht mehr. Wen wundert's? Auch Raub und Drogenhandel werden mit der grausamen Strafe geahndet.

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Eine Frau zeigt bei einer Kundgebung im Jemen ein Bild des zum Tode verurteilten Geistlichen Nimr al-Nimr (Foto: picture-alliance/dpa/Y. Arhab)
Eine Frau zeigt bei einer Kundgebung im Jemen ein Bild des zum Tode verurteilten Geistlichen Nimr al-NimrBild: picture-alliance/dpa/Y. Arhab

In Saudi-Arabien sind nach Angaben von Amnesty International in diesem Jahr bereits 151 Menschen hingerichtet worden. Dies sei die höchste Zahl seit 1995, als 192 Todesurteile vollstreckt worden seien, teilte die Menschenrechtsorganisation mit. Im Vergleich zum Gesamtjahr 2014, als 90 Menschen exekutiert wurden, sei dies ein alarmierender Anstieg um 68 Prozent.

Hinrichtungen seien immer "abscheulich". Es sei jedoch besonders beunruhigend, in welchem Maße Saudi-Arabien die Menschenrechte missachte und Menschen nach oftmals unfairen und politisch motivierten Prozessen exekutiere, so Amnesty weiter.

Todesurteil gegen schiitischen Geistlichen bestätigt

In dem erzkonservativen Königreich werden Vergewaltigung, Mord, Abkehr von der Religion, Raub und Drogenhandel mit der Todesstrafe geahndet - in Anwendung einer rigorosen Auslegung der Scharia. Saudi-Arabien steht wegen Menschenrechtsverletzungen immer wieder in der Kritik. Ende Oktober hatte der Oberste Gerichtshof das Todesurteil gegen den schiitischen Geistlichen Scheich Nimr al-Nimr, dessen Neffen sowie zwei Minderjährige bestätigt. Sie waren wegen Protesten gegen das sunnitische Königshaus verhaftet worden.

sti/WW (afp)