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Angespannte Stimmung in Burundi

28. Juni 2010

Am Montag wählt Burundi seinen aktuellen Präsidenten erneut ins Amt. Eine echte Wahl haben die Burundier nicht: Pierre Nkurunziza ist der einzige Kandidat. Die Opposition hat zum Boykott der Abstimmung aufgerufen.

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Pierre Nkurunziza (Bild: AP)
Der Sieger steht schon fest: Pierre NkurunzizaBild: AP

Die burundische Opposition wirft der Regierung vor, die Kommunalwahlen im Mai massiv manipuliert zu haben. Die Angst vor einem neuen Bürgerkrieg steigt. Seit den Unstimmigkeiten nach den Kommunalwahlen nimmt die Gewalt in dem kleinen zentralafrikanischen Land wieder massiv zu. Nur wenige Stunden bevor die Burundier zu den Urnen gingen, explodierte in der Nähe der EU-Wahlbeobachter-Mission eine Granate. In den vergangenen Wochen detonierten mehr als 40 Granaten Dutzende wurden verletzt, es fünf Menschen starben.

Rebellenchef im Kongo?

Verantwortlich für die Anschläge soll die Hutu-Guerilla "Nationale Befreiungsfront" (FNL) sein. Ihr Anführer, Agathon Rwasa, verschwand am Mittwoch (23.06.2010). Er gilt als größter Rivale von Präsident Pierre Nkurunziza. Rwasa soll mit Hilfe der kongolesischen Mai-Mai-Rebellen die Grenze zur Demokratischen Republik Kongo überquert haben.

"Schlechte Verlierer"

Ausbildung von Wahlbeobachtern (Bild: DW)
In Burundi wurden viele Wahlbeobachter ausgebildetBild: DW

Ausländische Beobachter hatten die Kommunalwahlen im Mai überwiegend positiv beurteilt. Trotzdem verlangten alle Oppositionsparteien, dass Burundi die Wahlen wiederholt. Sie sprachen von Wahlbetrug. Die Regierung sagte, die Oppositionsparteien seien einfach schlechte Verlierer.

Instabiler Frieden

Seitdem wackelt Burundis junger Frieden gewaltig. Erst im vergangenen Jahr hatten die Rebellen unter Agathon Rwasa nach 13 Jahren Bürgerkrieg die Waffen niedergelegt. Der Friedensprozess war bis zu den jüngsten Gewaltausbrüchen nach den Kommunalwahlen eine Erfolgsgeschichte. Allerdings hatten Beobachter schon im Vorfeld der Wahlen vor Unruhen gewarnt.

Neuer Boykott

Die Demokratische Allianz für Wandel - die Dachorganisation der burundischen Oppositionsparteien - kündigte bereits an, auch die Parlamentswahlen im Juli zu boykottieren. Die Allianz werde einen selbsternannten Präsidenten, der sein Amt nicht-verfassungsgemäßer und illegaler Wahlmanipulation durch die Regierungspartei und das Wahlkommitee nicht anerkennen, sagte ihr Sprecher Leonard Nyangoma.

Autorin: Christine Harjes (afpe/dpa)

Redaktion: Stephanie Gebert