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Politik

Angriff auf Sicherheitskräfte im Sinai

11. September 2017

Im Norden der Sinai-Halbinsel ist ein Konvoi ägyptischer Sicherheitskräfte überfallen worden. In dem Gebiet kämpfen die ägyptischen Kräfte gegen einen Ableger der Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat".

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Mideast Egypt Sinai
Die ägyptische Armee setzt gepanzerte Fahrzeuge und Helikopter im Kampf gegen Terroristen auf dem Sinai einBild: picture alliance/AP Photo

Nach Angaben von Ärzten wurden mindestens 18 Polizisten bei dem Vorfall getötet. Das ägyptische Innenministerium bestätigte den Überfall, nannte aber keine Opferzahl. Demnach wurde der Konvoi nahe der Stadt Bir al-Abed attackiert. Die Kolonne war unterwegs auf der Straße zwischen der Hafenstadt Ismailija und der Stadt Al-Arisch, als die Angreifer versuchten, sie mit einem Fahrzeug zu durchbrechen.

Krankenwagen beschossen 

Als die Sicherheitskräfte den Wagen stoppen wollten, explodierte dieser. Unmittelbar darauf wurden die Sicherheitskräfte aus einem Hinterhalt angegriffen. Auch ein Krankenwagen zum Abtransport Verletzter sei angegriffen worden, berichtete ein Mitarbeiter der Sicherheitskräfte. Unter den Opfern seien zwei Polizeioffiziere gewesen. Sechs weitere Beamte seien verletzt. Ob Zivilisten unter den Opfern sind, ist nicht bekannt.

Ägypten Armee Übung
Weite Teile der Sinai-Halbinsel sind Sperrgebiet des ägyptischen MilitärsBild: picture-alliance/dpa/Sputnik/A. Chapligin

IS reklamiert Vorfall für sich

Die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) reklamierte die Tat über ihr Sprachrohr Amak für sich. Auf der zu Ägypten gehörenden Sinai-Halbinsel kommt es immer wieder zu schweren Auseinandersetzungen zwischen Sicherheitskräften und einem IS-Ableger. Die Gruppe bekannte sich in der Vergangenheit zu einer Reihe von Anschlägen, unter anderem in der Hauptstadt Kairo. Sie reklamierte auch mehrere Attacken auf christliche Kopten für sich, bei denen mehr als hundert Menschen getötet worden waren.

Die Berichterstattung über Ereignisse auf der Sinai-Halbinsel ist schwierig, weil das Sperrgebiet für viele Journalisten unzugänglich ist. Zudem droht die ägyptische Regierung mit hohen Strafen, falls Informationen veröffentlicht werden, die der offiziellen Linie widersprechen. Der Kampf gegen den Terror vor allem auf der Sinai-Halbinsel wird von westlichen Regierungen, darunter auch Deutschland, immer wieder als einer der Hauptgründe genannt, warum sie das autoritären Regime in Kairo unterstützen.

uh/ml (afp, dpa, rtr)