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Anklage gegen Ex-Arcandor-Chef Middelhoff

24. Juni 2013

Seine Zeit beim Arcandor-Konzern könnte für Thomas Middelhoff nun auch strafrechtliche Konsequenzen haben. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Manager Untreue in mehreren Fällen vor.

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Der ehemalige Arcandor-Vorstandsvorsitzende Thomas Middelhoff (Foto: Bernd Thissen dpa/lnw)
Bild: picture-alliance/dpa

Laut Staatsanwaltschaft soll Middelhoff private Charterflüge über das Unternehmen abgerechnet haben. Insgesamt gehe es um einen Betrag "im hohen sechsstelligen Bereich", so das Gericht. Das Landgericht Essen muss nun prüfen, ob es die Anklage der Staatsanwaltschaft zulässt.

Nach der Pleite des Handelskonzerns Arcandor hatte die Staatsanwaltschaft Bochum Ermittlungen gegen Middelhoff aufgenommen und dabei auch dessen Wohn- und Geschäftsräume durchsuchen lassen.

Der frühere Bertelsmann-Manager hatte 2004 beim Arcandor-Vorläufer Karstadt-Quelle den Vorsitz des Aufsichtsrats und im Jahr darauf auch die Geschäftsführung übernommen. Arcandor ging 2009 Pleite, die Warenhaussparte Karstadt wurde vom Milliardär Nicolas Bergruen gekauft.

Mehrere Prozesse

In Folge der Pleite gibt es zahlreiche juristische Auseinandersetzungen. Unter anderem fordert der Arcandor-Insolvenzverwalter von Middelhoff und anderen ehemaligen Managern Schadenersatz in Höhe von 175 Millionen Euro. In der vergangenen Woche ging dieser Prozess vor dem Landgericht Hamm in Berufung.

Das Landgericht Essen hatte Middelhoff und drei weiteren Managern zuvor eine "schuldhafte Pflichtverletzung" beim Verkauf von Karstadt bescheinigt, die Klage des Insolvenzverwalters in vier weiteren Punkten jedoch zurückgewiesen.

Ebenfalls in der vergangenen Woche begann in Essen ein Prozess, bei dem der Insolvenzverwalter von Middelhoff und anderen früheren Arcandor-Vorständen Sonderboni und Abfindungen in Millionenhöhe zurückfordert.

bea/sti (rtr, dpa)