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Anne Applebaum erhält Friedenspreis 2024

25. Juni 2024

Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels ehrt die 59-jährige Historikerin und Autorin für ihre "tiefgründigen" Analysen autoritärer Machtsysteme. Anne Applebaum untersucht dabei auch die Rolle sozialer Medien.

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Pulitzer Prize Winner Anne Applebaum - Madrid
Anne Applebaum wurde 1964 als Kind jüdischer Eltern in der US-Hauptstadt Washington geboren - mit Unterbrechungen lebt sie seit Jahrzehnten in Polen (Archivbild)Bild: Alberto Ortega/Europa Press/abaca/picture alliance

Die US-amerikanische Journalistin und Historikerin Anne Applebaum erhält den diesjährigen Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Der Stiftungsrat würdigte ihr Werk als "eminent wichtigen Beitrag für die Bewahrung von Demokratie und Frieden". In einer Zeit, in der demokratische Werte und Errungenschaften zunehmend attackiert würden, verbinde Applebaum historiographische Erkenntnisse mit "wacher Gegenwartsbeobachtung".

Die Ex-Korrespondentin des "Economist" und frühere Mitherausgeberin der "Washington Post" hat vielfach autokratische Herrschaftssysteme analysiert. Dabei untersuchte sie auch die Auswirkungen von Desinformation und Propaganda. Schon früh habe sie "vor einer möglichen gewaltvollen Expansionspolitik Wladimir Putins (des russischen Präsidenten, Anm. d. Red.) gewarnt", schreibt der Stiftungsrat. Die Ehefrau des polnischen Außenministers Radoslaw Sikorski, die auch die polnische Staatsbürgerschaft besitzt, gilt als Expertin für osteuropäische Geschichte.

Prince Charles, Anne Applebaum
Anne Applebaum 2014 mit dem damaligen Prinzen Charles, der inzwischen den britischen Thron bestiegen hatBild: Kirsty Wigglesworth/AP Photo/picture alliance

Unter anderem verfasste die heute 59-Jährige Bücher wie "Der Eiserne Vorhang" (2012) oder "Die Verlockung des Autoritären". Für ihre Darstellung des Lagersystems in der damaligen Sowjetunion, "Der Gulag", erhielt sie 2004 den Pulitzer-Preis. Zuletzt wurde sie mit dem Carl-von-Ossietzky-Preis 2024 der Stadt Oldenburg geehrt.

Der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ist einer der wichtigsten Kulturpreise der Bundesrepublik. Vergeben wird die mit 25.000 Euro dotierte Auszeichnung vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels. Die Verleihung findet traditionell zum Abschluss der Frankfurter Buchmesse in der Paulskirche statt. Zu den früheren Preisträgern zählen Salman RushdieMartin Walser, Václav Havel, Yehudi Menuhin und Albert Schweitzer.

jj/pg (dpa, afp, epd, kna, munzinger)