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Afghanistan: Tod bei Volleyball-Turnier

23. November 2014

Bei einem Selbstmordanschlag in der ostafghanischen Provinz Paktika sind mindestens 50 Menschen getötet worden. Das Attentat galt Zuschauern einer Sportveranstaltung.

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Schatten eines Volleyballspielers (Foto: Shah Maraii/AFP/Getty Images)
Bild: Shah Maraii/AFP/Getty Images

Außer den Toten gab es nach Regierungsangaben zahlreiche Verletzte. Der Attentäter habe sich unter die Hunderten Besucher des Final-Spiels gemischt und dann eine Bombe gezündet. Die Behörden befürchten, dass die Zahl der Toten weiter steigen könnte.

Erst am Mittwoch hatte ein Anschlag mit einer Autobombe auf ein überwiegend von Ausländern bewohntes Viertel die Hauptstadt Kabul erschüttert. In Paktika waren Mitte Juli mindestens 89 Menschen bei einem Sprengstoffanschlag auf einem belebten Markt getötet worden. Damals war ein mit Sprengstoff beladenes Auto in die Menge gerast und zwischen den Ständen explodiert.

Internationale Truppenpräsenz auch nach 2014

Zum Jahresende läuft in Afghanistan der Kampfeinsatz der internationalen Truppen aus. Nach der afghanischen Regierung hat nun auch das Parlament den Weg für eine internationale Truppenpräsenz auch über 2014 hinaus frei gemacht. Danach sollen rund 12.000 Soldaten zur Unterstützung in Afghanistan bleiben. Die große Mehrheit der Abgeordneten in Kabul stimmte einem Sicherheitsabkommen mit den USA und der NATO zu. Sie schafften so die Grundlage für die Verlängerung des internationalen Militäreinsatzes am Hindukusch. Die Abkommen garantieren ausländischen Soldaten Immunität vor der afghanischen Rechtsprechung. Das hatten die USA und die NATO zur Bedingung gemacht.

Zuvor war bekannt geworden, dass die USA ihren in Afghanistan nach dem Ende des Kampfeinsatzes verbleibenden Soldaten mehr Befugnisse einräumen als ursprünglich geplant. Demnach sollen sich US-Soldaten für mindestens ein weiteres Jahr auch direkt an der Bekämpfung radikal-islamischer Taliban beteiligen, wenn eine Bedrohung für amerikanische Einheiten oder die Regierung in Kabul bestehe, hieß es am Samstag aus Regierungskreisen in Washington. Wie die "New York Times" berichtete, dürfen damit afghanische Truppen in Kampfeinsätzen von US-Kampfjets, Bombern und Drohnen unterstützt werden.

Nur noch ausbilden und beraten

Bislang hieß es, die verbleibenden Soldaten sollten sich im Wesentlichen auf die Ausbildung und Beratung der afghanischen Sicherheitskräfte beschränken. Sie dürften Waffen nur zur Selbstverteidigung einsetzen, da es keinen Kampfeinsatz mehr gibt. Vorgesehen ist, dass ab dem 1. Januar etwa 9800 US-Soldaten und 3000 weitere ausländische Kräfte in Afghanistan stationiert bleiben, darunter auch bis zu 850 deutsche Soldaten. Das Bundeskabinett hat bereits ein entsprechendes Mandat beschlossen, nun muss noch der Bundestag dem zunächst auf ein Jahr befristeten Einsatz zustimmen. Dies wird voraussichtlich im Dezember geschehen.

hf/sti (rtrd, afpd, dpa)