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Anschlagsserie erschüttert Nordnigeria

2. Oktober 2015

Bei koordinierten Selbstmordanschlägen sind in der Provinzhauptstadt Maiduguri 14 Menschen getötet und fast 40 verletzt worden. Die mutmaßlichen Täter: junge Mädchen, die von der Terrorgruppe Boko Haram entführt wurden.

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Nigerianischer Polizist (Archivbild) (Foto: dpa)
Nigerianischer Polizist (Archivbild)Bild: picture alliance/Robert Harding World Imagery

Ein Mädchen im Teenageralter hat nach Erkenntnissen der Behörden seinen Sprengstoffgürtel bei einer Moschee gezündet. Eine weitere mutmaßliche Attentäterin sprengte sich in der Nähe einer Gruppe in die Luft, die gerade im Fernsehen ein Fußballspiel verfolgte. Insgesamt sollen vier junge Mädchen die Anschläge in Maiduguri verübt haben. Die Bluttaten werden der Islamistengruppe Boko Haram zugeschrieben, die seit 2009 im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias für die Errichtung eines Gottesstaates kämpft.

Erst vor zehn Tagen waren bei Anschlägen in Maiduguri, der Hauptstadt des Bundesstaates Borno, fast 120 Menschen getötet worden.

Jugendliche Selbstmordattentäterinnen

Seit mehreren Monaten setzen die Terroristen verstärkt jugendliche Selbstmordattentäterinnen ein, die sie zuvor entführt haben. Die Mädchen werden laut Polizei von Boko-Haram-Aktivisten massiv unter Druck gesetzt. Bei Missachtung der Befehle wird ihnen mit der Ermordung der gesamten Familie gedroht.

Muhammadu Buhari am 28. September vor der UN-Vollversammlung in New York (Foto: Xinhua)
Nigerias Präsident Buhari hat Boko Haram mit Vernichtung gedroht, seine Streitkräfte kommen aber nicht so recht voranBild: picture alliance/ZUMA Press

Angriffe auch in Adamawa

Neue Angriffe der Islamisten gab es auch im Bundesstaat Adamawa, der an der Grenze zum Nachbarland Kamerun liegt. Dabei wurden in der Nähe der Stadt Madagali elf Menschen getötet, wie örtliche Medien berichteten. Die Region gehörte 2014 zu den Hochburgen von Boko Haram, war aber vor einigen Monaten von nigerianischen Soldaten zurückerobert worden. Seitdem beklagen allerdings viele Bewohner, dass zu wenig Sicherheitspersonal in der Region stationiert sei und sich mutmaßliche Terroristen immer wieder unter die Bevölkerung mischten.

se/jj (kna, dpa, afpe)