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Politik

Anti-Atomwaffenvertrag tritt Januar in Kraft

25. Oktober 2020

Nachdem das 50. Land den UN-Vertrag unterzeichnet hat, soll er in 90 Tagen ratifiziert werden. Die Initiatoren sind überzeugt, dass dadurch der Druck auf die Atommächte wächst.

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Bild: AP Photo/picture-alliance

Honduras war die Nummer 50. Das mittelamerikanische Land hat den UN-Vertrag über das Verbot von Atomwaffen ratifiziert und sich wie die anderen Unterzeichner dazu verpflichtet, unter keinen Umständen Atomwaffen zu entwickeln, herzustellen, anzuschaffen, zu besitzen oder zu lagern.

Mit der Unterschrift durch die Regierung Honduras wurde ein Meilenstein erreicht: Der Vertrag soll nun am 22. Januar in Kraft treten. UN-Generalsekretär António Guterres erklärte, das Dokument stelle "eine bedeutende Verpflichtung hin zu einer kompletten Eliminierung von Nuklearwaffen" dar. Er dankte den zivilgesellschaftlichen Akteuren, die das Vorhaben vorangetrieben hatten.

Lanciert hatte den Vertrag die Kampagne zur atomaren Abrüstung (ICAN) – ein Bündnis aus mehr als 500 Organisationen, die sich weltweit für die Ächtung der Waffen einsetzen. Stellvertretend für diese durfte ICAN-Direktorin Beatrice Fihn 2017 den Friedensnobelpreis entgegennehmen. Bei ICAN ist man überzeugt, dass durch das Inkrafttreten der Druck auf die Atommächte wächst. Nun seien Banken und Investoren am Zug.

"Atomwaffen sind sittenwidrig, verletzen Gesetze und müssen verboten werden", erklärte Fihn kurz vor der Ratifizierung durch Honduras in Genf. In einem Atomkrieg gebe es keine Chance, "die Kurve abzuflachen", sagte sie in Anlehnung an den Kampf gegen das Coronavirus. "Ein Atomkrieg ist völlige Zerstörung. Da können auch humanitäre Organisationen nicht mehr helfen."

Bislang hat der Vertrag allerdings nur Symbolkraft, denn die Länder, die ihn unterzeichnet und ratifiziert haben, besitzen gar keine Atomwaffen. Die Atommächte USA, Russland, China, Großbritannien, Frankreich, Pakistan, Indien, Israel und Nordkorea sind nicht an Bord. Ebenso nicht Deutschland und die anderen NATO-Mitgliedsstaaten, bei denen nukleare Abschreckung nach wie vor zur Strategie des Bündnisses zählt.

djo/hf (ap, dpa)