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Politik

Anti-IS-Koalition einig: IS auslöschen

23. März 2017

Die US-geführte Militärkoalition hat bei ihrem Außenministertreffen in Washington ihre Einigkeit im Kampf gegen den sogenannten "Islamischen Staat" beschworen. Besonders im Visier: IS-Anführer al-Baghdadi.

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USA Anti-IS-Koalition in Washington
Bild: picture-alliance/AP Photo/C. Owen

"Wir bleiben eng verbunden in unserem Entsetzen über die Untaten des IS und in unserer Entschlossenheit, diese weltweite Bedrohung zu eliminieren", heißt es in der Abschlusserklärung der Allianz. US-Außenminister Rex Tillerson bezeichnete einen Sieg über den IS als oberstes Ziel der USA in der Nahostregion. Dazu gehöre auch die Tötung des IS-Führers Abu Bakr al-Baghdadi.

Tillerson rief die Partner zu größeren Anstrengungen auf. Die insgesamt 68 Mitglieder müssten weit über das militärische Vorgehen hinaus zusammenstehen und gemeinsame Strategien ausarbeiten. Der Anti-IS-Koalition gehören neben zahlreichen arabischen Ländern auch viele westliche Staaten an wie Deutschland und die USA. Sie unterstützen die Offensive örtlicher Kräfte gegen den IS mit Lufteinsätzen.

Rex Tillerson
US-Chefdiplomat Rex TillersonBild: picture alliance/dpa/C. Owen

Der US-Außenminister schlug Sicherheitszonen für syrische Flüchtlinge vor, um ihnen die Rückkehr in ihre Heimat zu erleichtern. Er machte jedoch keine Angaben dazu, wie diese Zonen militärisch gesichert und überwacht werden sollen.

Deutschland wurde bei dem Treffen durch den Politischen Direktor im Auswärtigen Amt, Andreas Michaelis, vertreten. Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) sagte der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", die Bundesregierung habe der Militärkoalition zusätzlich 235 Millionen Euro zugesichert. Das Geld werde für humanitäre Hilfe und Stabilisierung im Irak und in Syrien zu Verfügung gestellt. 

Druck auf IS nimmt zu

Unterdessen haben die US-Streitkräfte ihre Unterstützung für die Offensive gegen den "Islamischen Staat" im Norden Syriens verstärkt. Wie das Pentagon mitteilte, wurde ein Angriff arabischer Verbände auf den strategisch wichtigen Staudamm nahe der Stadt Raka mit Artilleriefeuer unterstützt. Zudem habe die US-Armee bei der Offensive auf den Tabka-Staudamm mit Lufttransporten geholfen.

Raka gilt als die "Hauptstadt" der Terroristen. Zuletzt waren die von der US-geführten internationalen Militärkoalition unterstützten arabisch-kurdischen Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) bis in die Nähe der Stadt vorgerückt. Im benachbarten Irak eroberte die von der Allianz unterstützte Regierungsarmee in den vergangenen Monaten große Teile der IS-Hochburg Mossul.

Ein französischer Kampfjet der Ant-IS-Koalition
Ein französischer Kampfjet der Ant-IS-KoalitionBild: picture-alliance/AP Images/C. Ena

Die Angriffe verlaufen aber nicht reibungslos. So wurde am Dienstag bei einem Luftangriff der Koalition nach Angaben von Aktivisten eine Flüchtlingsunterkunft in der Provinz Raka getroffen. Wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte, traf der Angriff eine Schule, in der Vertriebene untergebracht waren. Mindestens drei Menschen starben. Nur zwei Überlebende seien aus den Trümmern geborgen worden

Das US-Militär erklärte hingegen, es gebe keine Hinweise, dass ein Luftangriff in der Region, wie von den Syrischen Menschenrechtsbeobachtern behauptet, Zivilisten getroffen habe. Es werde aber weitere Untersuchungen geben.

Die oppositionsnahe Beobachtungsstelle mit Sitz in Großbritannien bezieht ihre Informationen von einem Netzwerk von Aktivisten vor Ort. Ihre Angaben sind von unabhängiger Seite schwer zu überprüfen.

fab/cgn/wl (afp, rtre)