Apple erwirbt Musikerkennungs-App Shazam
12. Dezember 2017Die populäre Musikerkennungs-App Shazam wird von Apple aufgekauft. Dies teilten beide Unternehmen mit, ohne Angaben zum Kaufpreis zu machen. Branchenexperten munkeln aber bereits seit Tagen, dass der Preis bei etwa 400 Millionen Dollar (340 Millionen Euro) liege - es wäre damit eine der teuersten Übernahmen der Apple-Firmengeschichte.
Konkurrenz zu Spotify
Mit dem Deal will der US-Konzern seinen Musikstreamingdienst Apple Music voranbringen, der nach wie vor deutlich hinter Marktführer Spotify zurückliegt. Shazam hilft Musikfreunden weiter, die ein Lied aus dem Radio, in der Bar oder auf der Party mögen, aber nicht wissen, um welches es sich handelt. Die Smartphone-App identifiziert den Titel und verweist dann sogleich auf Internetseiten, wo er gegen Zahlung gehört werden kann.
"Apple Music und Shazam sind ideale Partner", erklärte der kalifornische Konzern. Für die Zusammenarbeit mit Shazam habe Apple "aufregende Pläne auf Lager". Die Shazam-App lässt sich bereits jetzt auf Apples iPhones mit Hilfe des Sprachassistenten Siri aktivieren.
Shazam kämpfte lange um Profitabilität
Das in London ansässige Shazam erklärte seinerseits, es gebe "kein besseres Zuhause" für die Firma als Apple. Die Fusion werde Shazam helfen, weiterhin innovativ zu bleiben. Shazam hatte im vergangenen Jahr mitgeteilt, die Zahl von einer Milliarde Downloads auf Smartphones erreicht zu haben. Dennoch kämpfte die Firma lange darum, profitabel zu werden. Erst kürzlich teilte sie mit, dank Werbeeinnahmen und der Weiterleitung von Nutzerverkehr zu Apple Music und Spotify die Gewinnzone erreicht zu haben.
Apple hatte den Musikmarkt im Internet im Jahr 2001 mit der Einführung des Online-Musikstores iTunes revolutioniert. Beim Streaming gehörte Apple aber nicht zur Avantgarde, sondern sprang erst 2015 mit Apple Music auf den Zug auf. Im vergangenen September teilte Apple mit, dass sein Streamingdienst inzwischen 30 Millionen Abonnenten habe. Der schwedische Dienst Spotify hat jedoch nach eigenen Angaben 60 Millionen zahlende Abonnenten.
as/br (afp, ape, dpa)