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Arbeitslosigkeit in Deutschland gesunken

30. September 2015

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im September deutlich auf 2,7 Millionen zurückgegangen. Das lag an der Herbstbelebung nach der Sommerpause.

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Arbeitsmarkt Deutschland
Bild: picture-alliance/dpa/Jan Woitas

Insgesamt waren im September 2,708 Millionen Menschen in Deutschland offiziell arbeitslos gemeldet. Das waren 88.000 weniger als im August und 100.000 weniger als vor einem Jahr.

Die Arbeitslosenquote betrug 6,2 Prozent, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Mittwoch in Nürnberg mitteilte. "Mit der Herbstbelebung ist die Arbeitslosigkeit im September zurückgegangen", sagte BA-Chef Frank-Jürgen Weise. Insgesamt habe die günstige Entwicklung am Arbeitsmarkt angehalten.

Hauptursache für den Rückgang der Arbeitslosenzahl im September sei, dass mit dem Schul- und Ausbildungsbeginn die Zahl der arbeitslosen Jüngeren sinke, so Weise. Auch die Unternehmen stellten nach der Sommerpause vermehrt neue Mitarbeiter ein.

Mehr offene Stellen

Im Vergleich zum September 2014 waren 100.000 Menschen weniger auf Jobsuche. Saisonbereinigt, also unter Herausrechnung der jahreszeitlichen Schwankungen, nahm die Zahl der Arbeitslosen allerdings um 2000 zu. Von Reuters befragte Volkswirte hatten einen saisonbereinigten Rückgang um 5000 erwartet.

Die Zahl der offenen Stellen ist im September auf nun 600.000 gestiegen - das sind 81.000 mehr als vor einem Jahr. "Besonders gesucht sind zurzeit Arbeitskräfte in den Berufsfeldern Metallerzeugung, -bearbeitung, Metallbau, Verkauf sowie Verkehr und Logistik", teilte die BA mit.

Auch Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung sind weiter gewachsen. Nach den jüngsten Daten vom August stieg die Zahl der Erwerbstätigen saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 49.000 auf 43,09 Millionen. Das sind 230.000 mehr als im Vorjahr.

"Die gute wirtschaftliche Lage in Deutschland führt zu einem großen Bedarf an Arbeitskräften", erklärte die BA in einer Mitteilung. Darüber hinaus sorge die gute Arbeitsmarktlage dafür, dass mehr Beschäftigte als in Krisenzeiten die Jobs wechselten. Dadurch gebe es nicht nur mehr unbesetzte Jobs, die Unternehmen bräuchten zudem mehr Zeit, um Stellen neu zu besetzen.

Trendwende im kommenden Jahr?

Dennoch gehen nach Prognosen von Experten die Zeiten stagnierender oder sogar sinkender Arbeitslosigkeit in Deutschland zu Ende. Zwar zeichne sich bis zum Jahresende noch eine stabile Arbeitsmarktlage ab. Für das kommende Jahr rechnen die meisten von der Deutschen Presse-Agentur befragten Volkswirte aber mit leicht steigenden Arbeitslosenzahlen. Die Fachleute führen dies vor allem auf den starken Zustrom von Flüchtlingen zurück. Auch der Abgas-Skandal könnte den Arbeitsmarkt treffen, meinen einzelne Volkswirte.

In der Summe hat das die meisten Volkswirte der großen deutschen Geldhäuser dazu bewogen, ihre Arbeitsmarktprognosen für 2015 zu korrigieren. Statt mit einem Rückgang der Arbeitslosigkeit von 100.000 bis 110.000 erwarten einige im Schnitt nur noch einen Rückgang von rund 90.000 im Vergleich zu 2014. Für 2016 veranschlagen sie einen Anstieg der Erwerbslosenzahlen zwischen 70.000 und 100.000.

Arbeitslosigkeit im Euroraum stagniert

Die Arbeitslosigkeit im Euroraum verharrt auf dem niedrigsten Stand seit dreieinhalb Jahren: Die Quote lag im August in den 19 Ländern mit der Gemeinschaftswährung bei 11,0 Prozent, wie das Europäische Statistikamt Eurostat am Mittwoch in Luxemburg mitteilte. Damit ist sie den dritten Monat in Folge unverändert. Niedriger lag die Quote zuletzt im Februar 2012 mit damals 10,9 Prozent. Insgesamt waren im August 17,6 Millionen Menschen in den Euroländern ohne Job. Den höchsten Wert meldete erneut Griechenland mit einer Quote von 25,2 Prozent nach jüngsten Zahlen vom Juni. Spanien folgt mit 22,2 Prozent.

ul/bea (rtr, dpa)