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Arbeitsmarkt trotzt Konjunkturflaute

27. November 2014

Obwohl sich die Konjunktur in Deutschland gerade abkühlt, läuft es auf dem Arbeitsmarkt gut. Die Zahl der Arbeitslosen sinkt. Doch das könnte sich in ein paar Monaten ändern.

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Symbol der Arbeitsagentur (Foto: dapd)
Bild: dapd

Trotz eingetrübter Konjunkturprognosen liegt die Arbeitslosigkeit in Deutschland auf dem niedrigsten Stand seit drei Jahren und ist kaum noch höher als Anfang der 1990er-Jahre.

Bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) waren im November 2,717 Millionen Menschen ohne Arbeit registriert. Das seien 16.000 weniger gewesen als im Vormonat Oktober und 89.000 weniger als im November vor einem Jahr, teilte die Behörde am Donnerstag in Nürnberg mit.

Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 6,3 Prozent. "Somit hat sich der Arbeitsmarkt trotz verhaltenen Wirtschaftswachstums günstig entwickelt", kommentierte BA-Chef Frank-Jürgen Weise. Zwar sei ein Rückgang im November üblich. Doch in diesem Jahr sei er stärker ausgefallen als im Vorjahr.

Die saisonbereinigte Arbeitslosenzahl sei im Monatsvergleich um 14.000 gesunken. Experten hatten damit gerechnet, dass die Zahl der Arbeitslosen nur um 4000 zurückgeht.

Arbeitsmarkt reagiert mit Verzögerung

Die Zahl der Erwerbstätigen legte saisonbereinigt ebenfalls zu. Sie stieg im Oktober 2014 erstmals auf über 43 Millionen Menschen. Das waren 408.000 mehr als im Vorjahr.

Zugleich ist die Nachfrage nach Arbeitskräften weiterhin hoch: Unternehmen meldeten den Arbeitsagenturen 515.000 offene Stellen im November.

Die deutsche Wirtschaft durchlebt gerade eine Konjunkturabkühlung. Im Frühjahr war das Bruttoinlandsprodukt leicht geschrumpft und im Sommer nur minimal gestiegen. Außerdem sind die Wachstumsaussichten auch für das letzte Quartal nicht rosig.

Nach einer Prognose des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) vom Mittwoch wird die Wirtschaftsleistung im Schlussquartal nur um 0,1 Prozent im Vergleich zum Vorquartal zulegen.

Gesamtwirtschaftliche Entwicklungen schlagen sich üblicherweise aber erst mit einer Verzögerung von rund einem halben Jahr am Arbeitsmarkt nieder.

jw/kle (dpa, rtrd)