Archäologischer Park Xanten - Das Leben der Römer in der Stadt am Rhein
Xanten war einst eine der bedeutendsten Städte der Römer in Nordeuropa. Heute kommen Menschen aus Nah und Fern, um anhand der sichtbaren Überbleibsel einer wichtigen Epoche Geschichte im Wortsinn zu be-greifen.
Tempel für unbekannt
Der Hafentempel ist eines der Prunkstücke des Archäologischen Parks Xanten (APX). Ausgewählte Teile wurden auf einem drei Meter hohen Podium rekonstruiert. Einst war er stolze 27 Meter hoch. Für welchen der römischen Götter der Prachtbau aus Kalkstein und Mamor errichtet wurde konnte bis heute nicht geklärt werden. Unterhalb des Sockels ist das originale Mauerwerk aus dem 2. Jahrhundert zu sehen.
Absolutes Spektakel
Einmal im Jahr wird die antike Römerstadt mit Pauken und Trompeten wieder zum Leben erweckt - und zwar so, als sei sie nie untergegangen. Gladiatoren kämpfen, Soldaten präsentieren Uniformen und Kampfausrüstung, Schmiede und Bäcker verrichten ihr Handwerk. Nach antiken Vorlagen gekleidete Menschen spiegeln das alltägliche Leben. Am begehrtesten sind damals wie heute die Spiele im Amphitheater.
Einfaches Leben
Das rekonstruierte Handwerkerhaus lässt erahnen in welch einfachen Verhältnisse die normale römische Bevölkerung vor bald 2000 Jahren am Niederrhein lebte. Im Hintergrund das Wahrzeichen des heutigen Xanten, der Dom St. Viktor.
Auch heute noch nutzbar
Schon vor rund 2000 Jahren wurden in der Küche des Handwerkerhauses Köstlichkeiten zubereitet. Zu bestimmten Terminen - den Römischen Wochenenden - werden hier frisch zubereitete Leckereien nach antiken Rezepten angeboten. Ein antikes Pizza-Rezept wurde jedoch bis heute nicht ausgegraben.
Macht und Schutz
Die Stadtmauer der Colonia Ulpia Traiana sollte vor allem römische Macht demonstrieren, Ehrfurcht einflössen. Sie hatte aber auch die Aufgabe, die einst 10.000 Menschen zu schützen. Die Stadtmauer wurde nur teilweise rekonstruiert. Das Bauwerk war gut sechs Meter hoch und fast dreieinhalb Kilometer lang. Hier einer der mehr als 20 mächtigen Türme, die die Stadtmauer ursprünglich verstärkten.
Spielplatz der besonderen Art
Unzählige Schulklassen vor allem aus Deutschland und den Niederlanden besuchen den Archäologische Park Xanten jedes Jahr. Für sie gibt es viel zu lernen und zu entdecken. Dabei sind sie dem besonderen Spielplatz im Stile einer römischen Befestigungsanlage keineswegs abgeneigt. Doch das große Kastell bereitet nicht nur Kindern Freude. Bild 7, Schulklasse:
Südländischer Stadtvater
Er gab der Colonia Ulpia Traiana seinen Namen - Kaiser Trajan (53-117). Vom Jahr 98 bis zu seinem Tod war er der Herrscher Roms, erhob die einstige Germanensiedlung am Rhein zur römischen Stadt und ließ viele der Prachtbauten errichten. Seine Büste nimmt im Museum des Archäologischen Parks selbstverständlich einen Ehrenplatz ein.
Fusion von Antike und Moderne
Auf den Grundmauern der antiken Therme wurde bis 2008 das sogenannte "RömerMuseum" erbaut. In futuristischem Ambiente führt ein chronologischer Rundgang von der Zeit Cäsars bis zu den mittelalterlichen Franken durch die ereignisreiche römische Geschichte Xantens. Zahllose Originalfunde aus der Stadt und den Legionslagern sind nicht nur anzuschauen - das Museumsetzt auf Geschichte zum Anfassen.
Noch viel Arbeit
Der Archäologische Park Xanten, das größte antike Freiluftmuseum in Deutschland, wächst weiter. Inzwischen hat er seine Fläche verdoppelt und nimmt nun fast das gesamte Gelände der einstigen römischen Stadt ein. Archäologen haben noch viel zu tun. Im APX graben sie an mehreren Stellen gleichzeitig, um in akribischer Feinarbeit weitere Teile der antiken Stadt rekonstruieren zu können.