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"Ramadi vom IS befreit"

28. Dezember 2015

Die irakische Armee verkündet offiziell die "vollständige" Rückeroberung der Provinzhauptstadt Ramadi. Dies wäre - militärisch und symbolisch - eine erhebliche Niederlage für die Terrormiliz "Islamischer Staat".

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Irakische Sicherheitskräfte stehen in einer Gruppe aus fünf Männern zusammen und halten die irakische Nationalflagge hoch. (Foto: picture-alliance/AP Photo)
Bild: picture-alliance/AP Photo

Knapp eine Woche nach Beginn einer Großoffensive hat die irakische Armee eigenen Angaben zufolge die Großstadt Ramadi von der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) "befreit". Anti-Terror-Einheiten der Streitkräfte hätten die irakische Fahne über dem Regierungsviertel gehisst, hieß es in einer Stellungnahme des Militärs im Staatsfernsehen. Die "heldenhafte Armee" habe Ramadi aus den "Klauen des IS" gerissen. Agenturberichten zufolge zogen Regierungssoldaten und Offiziere jubelnd durch die Straßen. Das Regierungsviertel der Stadt war der letzte Rückzugsort der Dschihadisten gewesen. Zunächst blieb unklar, ob sich hier noch einzelne IS-Kämpfer Stadt befinden.

Schmachvoller Verlust im Mai 2015

Die irakischen Regierungstruppen hatten am Dienstag mit internationaler Luftunterstützung einen Großangriff auf das Zentrum Ramadis begonnen. Die Eroberung der Stadt mit rund 300 000 Einwohnern wäre ein bedeutender Erfolg des irakischen Militärs, das im Mai 2015 aus Ramadi vertrieben worden war. Der Verlust Ramadis, das vor allem von Sunniten bewohnt wird, markierte eine schwere Niederlage der Streitkräfte und zog eine Debatte über den Zustand der irakischen Armee nach sich. So warf US-Verteidigungsminister Ashton Carter nach dem Fall der Stadt der irakischen Armee fehlenden Kampfeswillen vor.

Steinmeier: "IS ist nicht unbesiegbar"

Ein irakischer Soldat hlät die Nationalflagge in den Händen hoch und steht vor dem Regierungskomplex in Ramadi (Foto: picture-alliance/AP Photo)
Wieder in irakischer Hand: der Regierungskomplex in RamadiBild: picture-alliance/AP Photo

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier sprach angesichts der Rückeroberung von einem "wichtigen Erfolg" der Regierung von Ministerpräsident Haidar al-Abadi. "Nach Tikrit, Baiji, Sindschar ist Ramadi die vierte größere Stadt im Irak, die von irakischen Kräften zurückerobert worden ist. Mehr als ein Viertel des im Irak noch vor einem Jahr gehaltenen Territoriums musste der IS inzwischen wieder aufgeben. Das zeigt einmal mehr, dass IS nicht unbesiegbar ist, weder im Irak noch in Syrien." Das Ende der Terrorherrschaft des IS sei aber noch lange nicht erreicht, so Steinmeier.

"Der heutige Erfolg ist ein stolzer Moment für den Irak", erklärte Steve Warren, der Sprecher des US-Militärs in der Region. Die internationale Koalition habe den Kampf mit mehr als 630 Luftangriffen auf den IS, der Ausbildung einiger irakischer Einheiten und mit Ausrüstung zur Bombenentschärfung unterstützt. Das Bündnis werde weiterhin dabei helfen, Ramadi für zurückkehrende Einwohner zu sichern.

tön/fab (dpa/rtr/ap)