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Asiatischer Frühling in Seoul?

21. März 2015

Drei Jahre lang war Pause. Nun treffen sich die Außenminister Südkoreas, Japans und Chinas wieder zu Gesprächen in Seoul. Die Beziehungen sind auch von den Ereignissen des 2. Weltkriegs überschattet.

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Südkoreas und Chinas Außenminister treffen sich Seoul (Bild: Kim Hong-Ji, AP)
Bild: picture-alliance/AP Photo

Es ist das siebte Außenminister-Treffen der drei Länder und soll nach Angaben des südkoreanischen Außenministeriums helfen, "den trilateralen Kooperationsmechanismus wieder in Gang zu bringen". Solche gemeinsamen Treffen kamen angesichts von Spannungen wegen Territorialstreitigkeiten und Konflikten über historische Ereignisse seit dem Frühjahr 2012 nicht mehr zustande.

Kriegsverbrechen überschatten Beziehungen

China und Südkorea werfen Japan vor, seine Rolle als Besatzungsmacht im Zweiten Weltkrieg und seine begangenen Kriegsverbrechen nicht ausreichend aufzuarbeiten. Nach Schätzungen von Historikern wurden etwa 200.000 Frauen aus Korea, China, Indonesien, den Philippinen und Taiwan gezwungen, japanischen Soldaten in Militärbordellen sexuell zu Diensten zu sein.

Die Zwangsprostituierten werden von manchen Politikern in Japan noch immer beschönigend als "Trostfrauen" bezeichnet. Die Regierungen in Seoul und Peking forderten in jüngster Zeit verstärkt mehr Reue von Tokio. Es wird erwartet, dass die Außenminister Chinas und Südkoreas, Wang Yi und Yun Byung-se (Artikelbild), diese Forderung erneut an ihren japanischen Kollegen Fumio Kishida herantragen. Außerdem werden die drei Minister die Wiederaufanahme der Mehrparteiengespräche über das nordkoreanische Atomprogramm besprechen.

Politische Beobachter gehen nicht davon aus, dass bei dem Treffen wichtige Entscheidungen getroffen werden. Vielmehr wird es als wichtiger Schritt gewertet, um die Spannungen zwischen den Ländern zu verringern. Mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgen die USA diese Entwicklung. Sie sind an einer deutlichen Verbesserung der Beziehungen interessiert, um mit ihren engen Verbündeten Südkorea und Japan ein stärkeres Gegengewicht zu Nordkorea und China bilden zu können.

bri/sc (AP, AFP)