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Mit der ISS zu neuen Horizonten

29. Mai 2017

Die 57. ISS-Mission heißt "Horizons". 2018 wird Alexander Gerst sie leiten. Nachdem die Blue-Dot-Mission den Blick auf unseren Planeten warf, geht es nun in die Ferne. Das Logo stammt von Designstudenten aus Darmstadt.

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Alexander Gerst und Designstudenten päsentieren Missionslogo
Das Logo als Gemeinschaftsprojekt: Alexander Gerst (li.) lieferte das Motto, Studenten aus Darmstadt die UmsetzungBild: DW/F. Schmidt

Es ist ein minimalistisch designtes Logo, das der Darmstädter Professor für Kommunikationsdesign Christian Pfestorf heute gemeinsam mit dem zukünftigen Kommandeur der ISS-Mission "Horizons", Alexander Gerst, enthüllte. Die Reise soll Ende April 2018 starten und geht bis zum Oktober. 

Im Europäischen Astronautenzentrum der ESA lüfteten die beiden gemeinsam ein blaues Tuch und zum Vorschein kam ein Logo, das einen wolkenbedeckten Erdball mit einer dünnen Atmosphärenschicht symbolisiert, darüber ein stilisiertes Gesicht und ein Bogen, der entweder als Flugbahn eines Raumschiffes oder einer Raumstation gedeutet werden kann - oder auch als Astronautenhelm oder einfach als Fenster, aus dem der Mensch hinausblickt.

Aufbruch zu neuen Kontinenten

Auch die ISS ist erkennbar, allerdings nicht in Details, sondern als Strichzeichnung. Dabei gleicht sie einem Segelschiff, das sich auf die Reise zu neuen Horizonten macht.

Diese Analogie war Gerst wichtig: "Wir Menschen sind ein Inselvolk", sagte der Astronaut. "Wir sind eine Spezies von Entdeckern. Und so, wie ein Inselvolk sich um den Ozean um sich herum kümmern muss, so ist es unsere Verantwortung gegenüber der nächsten Generation, den Weltraum um uns herum zu verstehen. Sobald die Menschen gelernt haben, Schiffe zu bauen, hat es nicht lange gedauert, bis die Ersten gelernt haben, über den Horizont hinauszusegeln."

Der Entdeckergeist würde auch bedeuten, das sichere Ufer für eine ganze Weile aus dem Blick zu verlieren. Nur so sei es möglich gewesen, neue Kontinente zu entdecken. "Die heutigen neuen Kontinente sind der Mond und der Mars", sagt Gerst. "Wir bereiten uns gerade darauf vor, diese neuen Kontinente zu entdecken."

Neun Studenten brachten ihre Ideen ein

Christian Pfestorf erklärte, wie seine Studenten die Ideen von Alexander Gerst in ein Logo umgemünzt haben. Es sei ihnen wichtig gewesen, "mit einfachsten Mitteln ein zeitloses Logo" zu entwerfen, das auch noch in zwanzig Jahren nicht veraltet wirkt.

Projektleiter Michael Hartmann hatte die Aufgabe, aus den Vorschlägen von neun Studenten die besten Ideen auszuwählen. "Wir hatten sehr viele Entwürfe und haben das in einer engen Abstimmung im Team mit Alex gemacht", betont er. "Wir sind sehr glücklich, dass es so reduziert geworden ist, und dass man soviel Interpretationsspielraum am Ende hat - als Betrachter."

Einer der beteiligten Studenten, die ihre Ideen eingebracht haben war Marcel Marquardt. "Ich finde es gut, dass man sich bei vielen Elementen, die darin sind, noch wiedererkennt," sagt er. Man sehe in dem Logo "wenig und viel". Aus Linien werden Formen, die dann unterschiedlich gedeutet werden können.

Megan Luedke ist eine Austauschstudentin aus den USA, die an dem Projekt beteiligt war. Für sie ist das Gesicht in dem Logo besonders wichtig: "Es ist wie ein Blick in die Zukunft. Das ist es schließlich, worum es in der ISS-Mission geht: Erforschen und neue Horizonte entdecken".

DLR Vorsitzende Pascale Ehrenfreund präsentiert eine Zeitkapsel
DLR-Vorsitzende Pascale Ehrenfreund hält Wünsche und Aufsätze von Schülern aus ganz Deutschland in den Händen. Bild: DW/F. Schmidt

Schüler schicken ihre Wünsche für die Zukunft ins All

Eine Nachricht für die Zukunft wird auch Pascale Ehrenfreund, die Vorstandsvorsitzende des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt mit auf die 57. Mission geben: Es ist eine 13 Zentimeter große Stahlkugel. Darin sind digitalisierte Aufsätze und Wünsche von Schülerinnen und Schülern aus ganz Deutschland gespeichert - etwa dazu, wie sie sich die Zukunft vorstellen und was sie von der Menschheit erwarten.

Die sogenannte "Zeitkapsel" soll nach der Rückkehr auf die Erde im Haus der Geschichte aufbewahrt werden. Erst 50 Jahre nach Ende der nächsten Gerst-Mission soll sie geöffnet werden. Dann werden wir sehen, ob wir Erdenbewohner so verantwortlich mit unserem Planeten umgegangen sind, wie die Kinder es sich gewünscht haben.

Schmidt Fabian Kommentarbild App
Fabian Schmidt Wissenschaftsredakteur mit Blick auf Technik und Erfindungen