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Iran will weiter Uran anreichern

21. November 2013

Der iranische Chef-Unterhändler Araghchi beklagt bei den Verhandlungen in Genf fehlendes Vertrauen und will an der Uran-Anreicherung festhalten. Die 5+1-Gruppe hofft trotzdem auf eine Übergangslösung im Atomstreit.

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Abbas Araghchi, Vize-Außenminister des Iran auf einer Pressekonferenz (Foto: Fasnim)
Bild: Tasnim

Der iranische Vize-Außenminister Abbas Araghchi hat bei den Atomgesprächen in Genf vor fehlendem Vertrauen in sein Land gewarnt. “Solange das Vertrauen nicht wiederhergestellt ist, können wir keine konstruktiven Verhandlungen führen“, sagte Araghchi bei dem Treffen in der Schweiz. Eine Aussetzung der Uran-Anreichung schloss er aus, dies sei für die islamische Republik eine "rote Linie". Trotzdem wolle man weiter verhandeln, betonte Araghchi.

Laut Diplomaten hatte Frankreich Anfang November auf eine Verschärfung des diskutierten Übergangsabkommens gedrängt. Jene Ereignisse seien das “größte Hindernis“, beklagte Araghchi. Seit diesem Mittwoch verhandelt Iran erneut mit Vertretern der 5+1-Gruppe (die fünf UN-Vetomächte und Deutschland) über eine Lösung im Atomstreit. Die vergangene Gesprächsrunde war nach anfänglicher Hoffnung auf einen Durchbruch letztlich ohne Einigung geblieben.

Frankreichs Außenminister Laurent Fabius sagte indes, der Westen müsse in den Atomverhandlungen mit Iran standhaft bleiben. Er halte es für möglich, dass es noch in dieser Woche ein Abkommen bei den laufenden Gesprächen geben könnte, sagte Fabius dem Fernsehsender France 2.

Westerwelle: Iran muss friedliche Atomnutzung belegen

Bundesaußenminister Guido Westerwelle sagte, es gehe um "einen Einstieg in eine erste Phase konkreter vertrauensbildender Schritte". Die letzte Runde der Atomverhandlungen mit Iran habe "gezeigt, dass eine diplomatische Lösung des Konflikts möglich ist", erklärte Westerwelle nach Mitteilung des Auswärtigen Amtes.

Westerwelle forderte von Teheran erneut ein klares Bekenntnis zur friedlichen Nutzung der Technologie. "Wir erwarten, dass Iran der internationalen Gemeinschaft in überzeugender Weise darlegt, dass er keine militärische Nutzung seines Nuklearprogramms anstrebt", so der Außenminister. Eine atomare Bewaffnung Irans sei "nicht hinnehmbar".

Übergangsabkommen in Aussicht

Verhandelt wird nun über eine Übergangslösung: Die Regierung in Teheran soll zunächst Teile ihres umstrittenen Atomprogramms auf Eis legen - insbesondere die Anreicherung von Uran auf 20 Prozent und den Bau eines Plutonium-Reaktors. Dafür werden Iran Erleichterungen bei Wirtschaftssanktionen in Aussicht gestellt.

Zu den Aussichten der Atomgespräche

Derzeit finden die dritten Atom-Verhandlungen zwischen Russland, China, USA, Frankreich, Großbritannien, Deutschland und Iran innerhalb eines Monats statt. Der Westen verdächtigt das Land, heimlich Atomwaffen zu bauen. Das weist die Führung in Teheran zurück – sie wolle die Kerntechnologie ausschließlich zur Energieerzeugung und für Forschungszwecke nutzen.

ch/as (afp, dpa, rtr)