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Atomgespräche: Wieviel Uran für den Iran?

9. November 2014

Die Atomgespräche mit dem Iran treten in eine entscheidende Phase: In Oman verhandelt das Land mit USA und EU.Bis zum 24. November soll es eine Einigung geben. US-Präsident Obama zeigt sich skeptisch.

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Oman Treffen von Sarif, Ashton, Bin Alawi und Kerry in Maskat 09.11.2014 (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/N. Kamm

Wie viel Uran darf Teheran anreichern und wie viele Zentrifugen dürfen dementsprechend eingesetzt werden? Darüber verhandeln die USA, der Iran und die EU bei den Atomgesprächen im Oman. "Wir haben für die technischen Streitpunkte einige gute Lösungen", erklärte Irans Außenminister Mohammed Dschawad Sarif am Rande der Gespräche (Artikelbild links, neben der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton, dem Außenminister des Omans Yousuf bin Alawi und Außenminister John Kerry). Eine dieser Lösungen soll unbestätigten Berichten zufolge die Lagerung iranischer Uranvorräte in Russland vorsehen.

"Atomwaffen haben keinen Platz in unserer Verteidigungsdoktrin", versicherte Sarif. Die internationale Gemeinschaft müsse sich jedoch auf einen klaren Zeitrahmen für die Aufhebung der Sanktionen festlegen. "Sanktionen sind im Atomstreit keine Lösung, sondern ein weiteres Problem", sagte der Außenminister.

Iran will Ende der Sanktionen

US-Außenminister John Kerry und die EU-Verhandlungsführerin Catherine Ashton hatten ihre Gespräche mit Sarif am Morgen in Omans Hauptstadt Muskat aufgenommen. Ashton war zwar Anfang des Monats als Außenbeauftragte der Europäischen Union abgelöst worden, soll die von ihr betreuten Verhandlungen jedoch noch bis Ende November weiterführen.

Die internationale Gemeinschaft will sicherstellen, dass der Iran keine Atomwaffen entwickeln kann, Iran fordert ein Ende lähmender Wirtschaftssanktionen. Die USA und die Europäische Union hatten in der Vergangenheit eine Reihe von Sanktionen gegen den Iran sowie einzelne Bürger und Unternehmen verhängt. Der Westen wirft den Betroffenen unter anderem vor, sie hätten Teheran bei der Herstellung von Atomwaffen unterstützt. Die iranische Regierung wiederum beharrt darauf, dass ihr Atomprogramm ausschließlich friedliche Zwecke verfolge.

Obama nicht sehr optimistisch

US-Präsident Barack Obama äußerte Zweifel am Erfolg der Atomgespräche mit dem Iran. "Es gibt weiter eine große Kluft. Es könnte sein, dass wir es nicht schaffen", sagte er im US-Fernsehen. Obama äußerte sich nicht direkt zu Presseberichten, wonach er Irans geistlichem Oberhaupt Ayatollah Ali Chamenei in einem Brief im Gegenzug für Zugeständnisse im Atomstreit eine Kooperation gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) angeboten hatte. Der Präsident betonte aber, die USA zögen in keiner Weise eine Verbindung zwischen den Atomgesprächen und dem Problem der Dschihadisten. "Der IS ist unser gemeinsamer Feind, aber wir koordinieren uns nicht mit dem Iran zum IS", sagte der Präsident.

Die Beteiligten stehen unter Zeitdruck: Bis zum 24. November wollen der Iran und die 5+1-Gruppe - die fünf UN-Vetomächte plus Deutschland - eine Einigung im Atomstreit erreichen. Allerdings ist bereits von einer möglichen Verlängerung die Rede.

ab/wl (afp, dpa, rtr)