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Portugals Anleihen beliebt

22. April 2014

Nach Griechenland kehrt nun auch das Euro-Sorgenkind Portugal mit einer langfristigen Staatsanleihe zurück an die Märkte. An den Börsen steigt die Vorfreude. Die Papiere von Euro-Krisenländern sind wieder gefragt.

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Portugal Fahne Flagge (Foto: AP)
Bild: AP

Portugals Staatsanleihen stehen bei Anlegern so hoch im Kurs wie seit fast zehn Jahren nicht mehr. Die Rendite für richtungsweisende zehnjährige Papiere lag am Dienstag (22.04.2014) mit 3,7 Prozent auf dem tiefsten Stand seit Anfang 2006. Als Grund nannten Händler die Ankündigung der ersten Auktion langlaufender Staatsanleihen seit drei Jahren. Portugal hatte in der vergangenen Woche angekündigt, wieder langfristig die Finanzmärkte anzuzapfen. Am Mittwoch wird das Land zehnjährige Staatsanleihen unter Investoren versteigern, wie die nationale Schuldenagentur in Lissabon mitteilte.

Die erste öffentliche Auktion seit dem Hilferuf an die EU im April 2011 soll 750 Millionen Euro in die Staatskasse spülen. Portugal hatte mit internationalen Notkrediten in Höhe von 78 Milliarden Euro vor der Pleite bewahrt werden müssen. Das Rettungsprogramm der Europartner und des Internationalen Währungsfonds läuft Mitte Mai aus. Mit Unterstützung eines Bankenkonsortiums hatte Portugal im Januar bereits fünfjährige Anleihen am Markt unterbringen können. Zuvor hatte sich das Land regelmäßig am Geldmarkt Mittel für kürzere Zeiträume besorgt.

Griechischer Testballon war ein voller Erfolg

Vor knapp zwei Wochen war Griechenland an die Finanzmärkte zurückgekehrt und hatte zum ersten Mal seit 2010 wieder mittelfristige Staatsanleihen ausgegeben. Nach Angaben des Finanzministeriums konnte Athen drei Milliarden Euro einsammeln, rund eine halbe Milliarde mehr als angepeilt. Die Nachfrage war enorm: Es gingen Gebote von über 20 Milliarden Euro ein.

Griechenlands Rückkehr zum Kapitalmarkt

Investoren setzen wieder auf die Euro-Krisenländer, weil deren Anleihen in Zeiten rekordniedriger Leitzinsen relativ hohe Renditen abwerfen. Außerdem verlassen sich laut Experten viele Anleger darauf, dass die Europartner und die Europäische Zentralbank (EZB) Zahlungsausfälle verhindern werden. Die EZB hatte im Sommer 2012 angekündigt, notfalls unbegrenzt Staatsanleihen von Krisenländern aufzukaufen.

zdh/re (dpa, afp)