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Audi fahren ohne Fahrer

9. Januar 2013

Der Konzern mit den bayerischen Wurzeln darf jetzt auch im fernen Nevada an seinem automobilen Quantensprung experimentieren - dem Fahrzeug, das zur Fortbewegung keiner menschlichen Hilfe mehr bedarf.

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Ein Audi beim sogenannten "pilotierten Parken" - also ohne Fahrer (Foto: Audi/über picture-alliance/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Audi darf als erster Autohersteller computergesteuerte Fahrzeuge auf die Straßen des US-Bundesstaates Nevada bringen. Allerdings müssen in den Wagen auch Fahrer mit einem gültigen Führerschein sitzen, die bei Bedarf steuernd eingreifen können. Ähnliche Lizenzen hatte Nevada zuvor schon an Google und den Zulieferer Continental vergeben.

Audi stellte jetzt auf der Elektronik-Messe CES in Las Vegas sein Konzept zum "pilotierten Fahren" vor. "Im zähfließenden Verkehr bis zu einer Geschwindigkeit von 60 Stundenkilometern wird der Fahrer innerhalb gewisser Grenzen beim Lenken unterstützt", erläuterte Ricky Hudi, Leiter Entwicklung Elektrik/Elektronik bei Audi. Mit Hilfe des "pilotierten Fahrens" würden zukünftig auch Ein- und Ausparkvorgänge - wie beispielsweise in enge Parklücken am Straßenrand, in Garagen oder sogar in Parkhäusern - selbstständig vom Fahrzeug übernommen, ohne dass der Fahrer im Auto sitzen muss.

Noch in diesem Jahrzehnt möglich

"Das pilotierte Fahren ist noch in diesem Jahrzehnt technisch realisierbar", sagte Audi-Entwicklungschef Wolfgang Dürheimer. Er erwarte, dass Computer-gesteuerte Autos zuerst in Japan betrieben werden, wo der Verkehr in den Großstädten von Stausituationen und der Suche nach einem Parkplatz geprägt sei. Hudi und Dürheimer betonten, schon heute seien bestimmte Aspekte des "pilotierten Fahrens" bei Audi möglich.

Audi arbeitet seit Jahren an autonom fahrenden Autos. Beim Bergrennen "Pikes Peak International Hill Climb" 2010 erklomm ein Audi TTS in ununterbrochener Fahrt den 4301 Meter hohen Gipfel. Die knapp 20 Kilometer lange Strecke mit 156 Kehren wurde dabei in 27 Minuten ohne einen menschlichen Eingriff in die Steuerung absolviert. Audi arbeitete dabei mit dem "Electronics Research Lab" von Volkswagen im kalifornischen Silicon Valley und der Stanford University zusammen. VW und Stanford hatten zuvor mit dem Forschungsfahrzeug Stanley die "DARPA Grand Challenge" im Oktober 2005 gewonnen. Bei dem Rennen in der Mojave-Wüste im Südwesten der USA waren verschiedene selbstfahrende Fahrzeuge gegeneinander angetreten.

sti/kle (dpa)