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Politik

Aus El Paso und Dayton eine Lehre ziehen

8. August 2019

Mehrere Tage nach den verheerenden Bluttaten in Dayton und El Paso besucht US-Präsident Trump die trauernden Städte. Er will Trost spenden, sorgt aber - wie schon im Vorfeld befürchtet - für Kontroversen.

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Donald Trump in El Peso
Melania Trump
Trump suchte in El Paso wie in Dayton das Gespräch im kleinen KreisBild: picture-alliance/AP Images/AP Photo/E. Vucci

Nach den Schussattacken in El Paso und Dayton wächst der Druck auf US-Präsident Donald Trump, eine Verschärfung der Waffengesetze im Land auf den Weg zu bringen. Bei Besuchen des Präsidenten in den beiden Städten forderten Politiker Hintergrundchecks für Waffenkäufer und ein Verbot von Sturmgewehren im Land. Trump äußerte sich aufgeschlossen für solche Prüfungen, er ließ aber offen, in welchem Umfang. Die Rufe nach einem Verbot von Schnellfeuerwaffen wies er als nicht mehrheitsfähig zurück.

Zwei Städte, zwei Bluttaten

In El Paso an der Grenze zu Mexiko hatte ein Schütze am Samstag in einem Einkaufszentrum um sich gefeuert. Insgesamt kamen 22 Menschen ums Leben, darunter mehrere Mexikaner und auch ein Deutscher. Die Ermittler gehen von einem rassistischen Hintergrund aus. Der mutmaßliche Täter, ein 21-jähriger Weißer, ergab sich der Polizei und ist in Gewahrsam. In der Nacht zum Sonntag hatte in Dayton ein weiterer Schütze neun Menschen getötet. Das Motiv des 24 Jahre alten Täters ist bislang unklar. Der Mann wurde von der Polizei erschossen.

In Dayton besuchte der US-Präsident gemeinsam mit seiner Frau Melania ein Krankenhaus und traf dort nach Angaben des Weißen Hauses Verletzte, Angehörige der Opfer, Rettungskräfte und Polizisten. Medien waren dabei nicht zugelassen. Trump verzichtete demonstrativ darauf, öffentlich aufzutreten oder das Stadtviertel zu besuchen, in dem sich die blutige Attacke abgespielt hatte. Aus dem Weißen Haus hieß es, die Opfer sollten im Vordergrund stehen.

Lob und Kritik von der Demokratin

Die Bürgermeisterin von Dayton, die Demokratin Nan Whaley, sagte, es sei eine gute Entscheidung Trumps gewesen, dass er nicht zum Ort des Geschehens gegangen sei. In der Gemeinde gebe es viel Wut, dass es zu der Tat gekommen sei. Whaley sagte, die Opfer und Rettungskräfte hätten sich über Trumps Besuch gefreut. Sie sagte aber auch mit Blick auf den Präsidenten: "Seine Art zu reden, kann sehr spaltend sein. Und das ist das Letzte, was wir hier gebrauchen können."

In El Paso besuchten Trump und die First Lady ebenfalls ein Krankenhaus und sprachen dort - wieder hinter verschlossenen Türen - mit Opfern der Attacke. Sie trafen sich außerdem mit Polizisten, die bei dem Angriff im Einsatz waren. Wie in Dayton gab es auch in El Paso Proteste.

Ex-US-Vizepräsident Biden warf Trump vor, er befeuere mit seiner Sprache den Rechtsextremismus von Weißen im Land. Trump fehle die moralische Autorität, das Land zu führen, sagte Biden bei einem Auftritt im US-Bundesstaat Iowa. Biden ist bislang der aussichtsreichste Bewerber der Demokraten für die Präsidentschaftskandidatur seiner Partei für 2020.

Trump will bei der Wahl für eine weitere Amtszeit antreten. Er hat die Eindämmung illegaler Einwanderung über die Grenze zu Mexiko zu einem Hauptanliegen seiner Politik gemacht. Dabei hat er die illegale Migration wiederholt als eine Form der "Invasion" bezeichnet. Kritiker betonen, mit einer solchen Wortwahl fördere er Rassismus und Gewalt.

haz/ust (dpa, afp)