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Auschwitz-Prozess: Zeitplan in Gefahr

7. Mai 2015

Der wohl letzte große Auschwitz-Prozess macht dem 93-jährigen Angeklagten Oskar Gröning offensichtlich zu schaffen. Der für diesen Donnerstag geplante Verhandlungstag musste jedenfalls kurzfristig abgesagt werden.

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Oskar Gröning (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/J. Stratenschulte

Der im Lüneburger Auschwitz-Prozess angeklagte frühere SS-Mann Oskar Gröning ist erkrankt. Der 93-Jährige sei nicht aus dem Bett zu bringen gewesen, als er am Morgen zum Prozess ins Landgericht gefahren werden sollte, teilte der Vorsitzende Richter mit. Es gebe keine Anhaltspunkte dafür, dass der Angeklagte seinen schlechten Zustand nur simuliere.

Möglicherweise sei nun der Zeitplan der Hauptverhandlung gefährdet, sagte der Richter weiter. Zunächst soll das Verfahren aber wie geplant fortgesetzt werden, der nächste Termin ist für den kommenden Dienstag angesetzt.

Völlig entkräftet

In den nächsten Tagen soll darüber entschieden werden, ob ein Arzt Gröning auf seine Verhandlungsfähigkeit untersucht. Schon am Mittwoch war in dem Prozess zum ersten Mal ein Verhandlungstag wegen des schlechten Gesundheitszustandes Grönings abgebrochen worden. Er wirkte völlig entkräftet.

Gröning, der frühere Buchhalter des NS-Konzentrationslagers Auschwitz, muss sich in dem Prozess wegen Beihilfe zum Mord in mindestens 300.000 Fällen verantworten. Aus Sicht der Staatsanwaltschaft hat er Spuren der Massentötung verwischt, indem er half, an der Bahnrampe in Auschwitz-Birkenau Gepäck wegzuschaffen.

wa/wl (epd, dpa)