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Bergdahl kehrt in die USA zurück

13. Juni 2014

Fünf Jahre war er in Afghanistan ein Gefangener der radikal-islamischen Taliban, nun kommt US-Sergeant Bowe Bergdahl nach Hause: In einem Krankenhaus im Bundesstaat Texas soll er weiter genesen.

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Blick auf die Zufahrt zur US-Airbase in Ramstein (Foto: Getty Images)
Bild: Getty Images

Der aus fünfjähriger Taliban-Gefangenschaft befreite US-Soldat Bowe Bergdahl ist auf der Heimreise in die USA. Das teilte Pentagon-Sprecher John Kirby mit. Der Unteroffizier, der seit seiner Freilassung im rheinland-pfälzischen Landstuhl behandelt worden war, sei vom US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein (Artikelbild) mit einer Militärmaschine abgeflogen. Bergdahl wird Freitag früh (Ortszeit) im texanischen San Antonio erwartet, wo Ärzte und Betreuer weiter daran arbeiten sollen, ihn schrittweise zu reintegrieren.

Auch während seines Aufenthalts im dortigen Militärkrankenhaus Brooke Army Medical Center soll er vorerst nicht an die Öffentlichkeit treten. Oberste Priorität werde sein, ihn weiterhin zu pflegen und zu unterstützen, hieß es.

US-Sergeant Bowe Bergdahl (Foto: picture alliance/AP)
US-Sergeant Bowe BergdahlBild: picture alliance/AP Photo

Bergdahl war vor knapp zwei Wochen in einem umstrittenen Austausch für fünf ranghohe Taliban-Mitglieder aus dem Gefangenenlager Guantánamo Bay freigekommen.

Während seiner Zeit in Gefangenschaft hatte er laut einem Bericht des Online-Magazins "The Daily Beast" einen Brief verfasst, in dem er zu erklären versucht, warum er seinen Stützpunkt in Afghanistan im Jahr 2009 verließ. "Die Führung war mangelhaft, oder überhaupt nicht vorhanden. Die Bedingungen waren schlecht und schienen sich für die Männer weiter zu verschlechtern, die ihr Leben tatsächlich bei Angriffen aufs Spiel setzten", zitierte das Magazin aus dem Brief an seine Eltern vom März 2013. Der per Hand geschriebene Brief ist eines von zwei Schreiben, das Bergdahl während seiner Gefangenschaft an seine Eltern schickte.

Auch die US-Regierung drängt er, ihn nicht vorschnell zu verurteilen. "Falls dieser Brief es in die USA schafft, sagt den an der Untersuchung beteiligten, dass die Situation mehrere Seiten hat." Der heute 28-Jährige fügte hinzu: "Bitte sagt (Washington) D.C., dass sie auf sämtliche Beweise warten sollen."

Bergdahl ein Deserteur?

In Washington hatte der umstrittene Deal mit den Taliban unter anderem deshalb für Ärger gesorgt, weil Bergdahl seinen Posten unerlaubt verlassen haben soll. US-Verteidigungsminister Chuck Hagel hatte bereits eine Untersuchung zu Bergdahls Verschwinden und dessen Gefangenschaft angekündigt.

Der Austausch Bergdahls gegen die Taliban-Mitglieder ist bei den oppositionellen Republikanern auf scharfe Kritik gestoßen. Sie werfen der Regierung vor, mit "Terroristen" verhandelt und einen gefährlichen Präzedenzfall geschaffen zu haben. Einige Republikaner beschuldigten Präsident Barack Obama zudem des Rechtsbruchs, weil er den Kongress nicht rechtzeitig vor der Entlassung von Guantanamo-Häftlingen informiert habe.

re/haz (dpa, afp, rtr)