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Australien fliegt Luftschläge gegen IS

3. Oktober 2014

Die australische Armee beteiligt sich an Luftangriffen gegen die IS-Terrormiliz im Irak. Es handele sich um eine humanitäre Mission, sagte Premierminister Abbott. Zudem werden militärische Ausbilder entsandt.

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Australien Premier Tony Abbott mit Soldaten (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Der australische Premierminister Tony Abbott teilte mit, das Kabinett habe den Einsatz von Kampfflugzeugen im Irak gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) gebilligt. Abbott betonte, dass die Beteiligung an den von den USA geführten Luftangriffen auf einem Hilfegesuch der irakischen Regierung beruht. "Nur der Irak kann den IS bezwingen, aber er sollte dabei nicht allein sein." Der IS habe der Welt den Krieg erklärt, und die Welt antworte darauf, sagte der Premier weiter.

Es sei, sagte Abbott, primär eine humanitäre Mission, um die Bevölkerung im Irak und letztlich auch in Australien "vor dem mörderischen Zorn des IS-Todeskults zu schützen". Der Militäreinsatz werde so lange dauern wie notwendig und so kurz wie möglich. Abbott warnte aber, dass dies eher eine Frage von Monaten als von Wochen sein werde. Die linke Labour-Opposition in Canberra unterstützt die Entscheidung der liberal-konservativen Regierungskoalition.

Das Kabinett stimmte zugleich der Entsendung von Spezialkräften zu. Die Soldaten sollen die Iraker beraten. Mehrere australische Kampfflugzeuge sind bereits in den Vereinigten Arabischen Emiraten stationiert. Von dort aus unterstützen australische Maschinen den Kampf gegen den IS im Irak seit einigen Tagen mit Aufklärungs- und Tankflügen. Bis zu acht australische Kampfflugzeuge und 600 Soldaten sollen zum Einsatz kommen.

Kobane unter Dauerbeschuss

Kurdische Kämpfer wehren sich weiter erbittert gegen den Ansturm der IS-Terrorgruppe auf die vorwiegend von Kurden bewohnte nordsyrische Stadt Kobane. Über der Stadt direkt an der Grenze zur Türkei stand dichter Rauch, in kurzen Abständen war der Abschuss von Granaten zu hören, wie ein AFP-Reporter von der Grenze berichtete. Die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) hätten zwei gepanzerte IS-Fahrzeuge zerstört, die weniger als zwei Kilometer vor Kobane waren, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit.

Auch Türkei tritt Anti-IS-Allianz bei

Die USA fliegen mit Unterstützung arabischer und europäischer Verbündeter Luftangriffe auf IS-Stellungen im Irak, ein Teil der beteiligten Staaten auch in Syrien. Ende vergangener Woche hatte sich auch Großbritannien der Luftoffensive der internationalen Koalition gegen den IS angeschlossen.

Zuletzt gab auch die Türkei grünes Licht für eine Militärintervention gegen die Dschihadistenmiliz. Das Parlament in Ankara stimmte am Donnerstag auf Antrag der konservativ-islamischen Regierung für Einsätze des türkischen Militärs in den Nachbarländern Irak und Syrien. Außerdem billigten die Abgeordneten, dass auch Soldaten anderer Staaten im Kampf gegen die IS-Terrorgruppe von türkischem Territorium aus zum Einsatz kommen dürfen.

Der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu sicherte in einem Fersehinterview der belagerten Kurdenmetropole Kobane Hilfe zu. "Wir würden nicht wollen, dass Kobane fällt", sagte Davutoglu nach Angaben des Senders "A Haber" und fuhr fort: "Wir werden tun, was immer nötig ist, um zu verhindern, dass das passiert." Einzelheiten, wie die Türkei die Extremistenmiliz an der Erstürmung Kobanes hindern will, blieb der Regierungschef schuldig.

qu/sti (dpa, afp, rtr)