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Australien brennt weiter - Koalas in Gefahr

5. Januar 2020

Es ist ein Schrecken ohne Ende: Ganze Landstriche im Südosten Australiens sind bereits verbrannt. Die Zahl der Toten steigt. Auch zehntausende Koalas und viele andere Tiere wurden Opfer der Buschfeuer.

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Satellitenbild von Süd-Ost-Australien
Satellitenbild von Südost-Australien: Mehr als 5,5 Millionen Hektar verwüstetBild: picture-alliance/AP Photo/NASA

Es lodert weiter in weiten Teilen Südost-Australiens. Und ein Verlöschen der Buschbrände ist nicht in Sicht. Mehr als sechs Millionen Hektar Land sind bereits verwüstet, eine Fläche größer als die Niederlande. Inzwischen ist die Zahl der Todesopfer auf 24 gestiegen.

Ein 47-jähriger Mann sei im Bundesstaat New South Wales durch einen Herzinfarkt ums Leben gekommen, als er südwestlich der Hauptstadt Canberra einem Freund beim Schutz seines Grundstückes geholfen habe, teilte die Polizei von New South Wales mit. Im Bundesstaat Victoria werden noch sieben Menschen vermisst. Auf der Känguru-Insel, einem beliebten Urlaubsziel im Bundesstaat South Australia, starben zwei Menschen durch die Brände.

Zehntausende Koalas verbrannt

Auf der Insel vor der Südküste des Kontinents sind auch zehntausende Koalas den verheerenden Buschfeuern zum Opfer gefallen. Die Hälfte der geschätzt 50.000 dort auf Bäumen lebenden Beuteltiere sei in den Flammen ums Leben gekommen, sagte Sam Mitchell vom dortigen Wildpark der Nachrichtenagentur AFP. Der Bestand auf der Insel ist für den Erhalt der Tierart zentral, da er als einziger nicht von einer gefährlichen Infektionskrankheit befallen ist.

Viele der Tiere, die den Flammen bislang entkamen, hätten "extreme" Verletzungen, so Mitchell. Andere hätten ihren natürlichen Lebensraum verloren und seien nun vom Hungertod bedroht. Gut ein Drittel der Insel ist von den Feuern betroffen. Nach Schätzungen wurden landesweit mehr als Hundertmillionen Tiere getötet.

3000 Reservisten mobilisiert

Weiterhin bedrohlich ist die Lage auch auf dem Festland. In Australiens Hauptstadt Canberra schlossen Läden und öffentliche Einrichtungen wegen des Rauchs und der Luftverschmutzung. Flüge wurden gestrichen, die Schutzmasken wurden knapp. 

Freiwillige Feuerwehrleute beim Einsatz bei Ulladulla
Freiwillige Feuerwehrleute beim Einsatz bei Ulladulla: Landesweit fast 200 FeuerBild: Reuters/AAP Image/D. Lewins

Australiens Premierminister Scott Morrison kündigte an, 3000 Reservisten der Streitkräfte zu mobilisieren. Außerdem soll eine neue nationale Agentur beim Kampf gegen die Folgen der Brände helfen.

Unterstützung kommt aus aller Welt auch in Form von Spenden: 25 Millionen Australische Dollar, umgerechnet 15,5 Millionen Euro, sind auf diese Weise schon zusammengekommen, um die Arbeit der australischen Feuerwehrleute zu unterstützen - und das gerade mal zwei Tage, nachdem die australische Künstlerin Celeste Barber einen Spendenaufruf gestartet hatte.

Unter den Spendern waren mit jeweils 500.000 Australischen Dollar US-Popstar Pink und Hollywoodstar Nicole Kidman. Die australische Tennis-Weltranglistenerste Ash Barty sagte zu, alle ihre Einnahmen aus dem internationalen Tennisturnier in Brisbane in dieser Woche zu spenden.

Royale Betroffenheit

Was Australien derzeit erlebt, bewegt auch das britische Königshaus. Königin Elisabeth, qua Verfassung Staatsoberhaupt des Landes, äußerte sich entsetzt: "Ich bin zutiefst betroffen über die Berichte von den anhaltenden Buschbränden und ihren zerstörerischen Folgen in vielen Teilen Australiens." Ihr Dank gelte allen Helfern, die ihr Leben aufs Spiel setzten, um sich den Flammen entgegenzustellen.

Auch Prinz Harry und seine Frau Meghan drückten ihr Mitgefühl aus und warben um Spenden. Sie sehen die Katastrophe im globalen Umweltkontext: Neben dem Bild eines Koalas im Arm eines Feuerwehrmannes verwiesen sie auf andere Brände, wie in Kalifornien und in Afrika, sowie auf die Zerstörung des Amazonas.

Immerhin sorgt etwas kühleres Wetter für eine vorübergehende Atempause. Zudem sind für die kommenden Tage in einigen Küstenregionen leichte Regenfälle vorhergesagt. Dies dürfte den Behörden zufolge aber kaum ausreichen, um die fast 200 Feuer unter Kontrolle zu bringen.

AR/fab (dpa, afp, rtr)