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Australiens größtes Kohlekraftwerk könnte doch länger laufen

5. September 2023

Strom aus Kohle ist mit einem hohen Ausstoß des Klimagases CO2 verbunden. Doch Pläne, Australiens größtes Kohlekraftwerk in zwei Jahren vom Netz zu nehmen, geraten ins Wanken - aus Angst vor dem Strompreis.

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Australien Eraring Kohlekraftwerk bei Syndey
Eraring-Kohlekraftwerk bei Sydney (Archiv): Kommt das Aus des frühen Endes?Bild: Ardea/IMAGO

Nördlich der Metropole Sydney produziert Australiens größtes Kohlekraftwerk Strom. 2025 sollte damit Schluss sein: aus wirtschaftlichen Gründen. Wegen damals sinkender Strompreise hatte die Betreibergesellschaft Origin Energy beschlossen, das Kraftwerk "Eraring" vom Netz zu nehmen, da es schwierig wurde, an dem Standort noch Gewinne zu erzielen.

Wegen der inzwischen gestiegenen Energiekosten will die Regierung des Bundesstaates New South Wales nun eine Abschaltung verhindern. Die Energieministerin des Bundesstaates, Penny Sharpe, kündigte Gespräche mit dem Betreiber an. Eine von der Regierung in Auftrag gegebene Untersuchung, würde für eine Verlängerung der Lebensdauer des Eraring-Kraftwerks sprechen. "Wir akzeptieren die Empfehlungen", so Sharpe. New South Wales fürchtet steigende Strompreise, sollte das Kraftwerk wie geplant 2025 vom Netz gehen.

Penny Sharpe, Energieministerin New South Wales (05.09.2023)
New-South-Wales-Energieministerin Sharpe: "Wir akzeptieren die Empfehlungen"Bild: Bianca De Marchi/AAP/IMAGO

Die Energiekosten in der Region waren nach dem Abschalten eines weiteren Kohlekraftwerks im April bereits gestiegen, wie eine Überprüfung der Regierungspläne zum Umbau der Energieversorgung ergab. Dem Bericht zufolge stößt der Plan für den Übergang zu CO2-ärmeren Energiequellen auf mehrere Probleme, die Erfolgswahrscheinlichkeit sei gering.

Klimarat fordert Abschaltung

Die Vorsitzende des australischen Klimarats, Amanda McKenzie, hatte die Regierung in New South Wales am Montag aufgefordert, das Kraftwerk wie geplant abzuschalten. "Der Aufschwung der erneuerbaren Energien ist unsere beste Chance, die Klimakrise zu bewältigen", sagte McKenzie. Die richtigen politischen Maßnahmen könnten "tausende neue, saubere Jobs im Energiesektor schaffen, die Stromrechnungen senken" und die Energieversorgung der Haushalte und Unternehmen sicherstellen.

Bislang bezieht der Staat New South Wales etwa 70 Prozent des Stroms aus vier Kohlekraftwerken, die in den nächsten zehn bis 15 Jahren vom Netz gehen sollen. Australien ist nach Angaben der Weltbank mit mehr als 15 Tonnen pro Kopf eines der Länder mit dem weltweit höchsten CO2-Ausstoß.

AR/djo (afp, rtr)