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Politik

Autobombe reißt viele Menschen in den Tod

30. April 2021

In Afghanistan detoniert eine große Autobombe bei einem Gästehaus in der zentralen Provinz Logar. Unter den Opfern sind vor allem Schüler. Sie waren für die Uni-Aufnahmeprüfung angereist.

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Afghanistan | Sicherheitskräfte in Kabul
Im Kampf gegen Extremisten: Soldat in Afghanistan (Archivbild)Bild: Mohammad Ismail/REUTERS

Bei einem Anschlag mit einer Autobombe bei einem Gästehaus sind in Afghanistan mindestens 21 Menschen getötet worden. Mehr als 90 Personen wurden bei dem Vorfall in der Provinzhauptstadt Pul-i Alam verletzt, wie das Innenministerium in Kabul mitteilte. Viele der Verletzten befänden sich in kritischem Zustand und seien in die Hauptstadt gebracht worden. 

Vertreter der Provinzregierung von Logar sprechen von noch höheren Opferzahlen. Der Provinzrat Hasibullah Stanaksai sagte, mindestens 25 Menschen seien getötet worden. Ein anderer Politiker erklärte, es gebe mindestens 30 Tote. Der Großteil der Opfer sind nach übereinstimmenden Berichten Schüler. Sie waren für die Aufnahmeprüfungen zur Universität in die Provinzhauptstadt gekommen.

Unter den Trümmern liegen noch viele Opfer

Wie es heißt, befinden sich noch weitere Opfer unter den Trümmern der Häuser, die bei der Explosion zerstört wurden. Auch ein Krankenhaus sei teilweise zerstört worden. Das Gebiet, in dem die Autobombe detonierte, sei ein Wohnviertel. Ein Polizeisprecher sagte, an der Rettungsaktion beteiligten sich Polizei, Militär und Geheimdienst. Bisher bekannte sich niemand zu dem Angriff.

Der afghanische Präsident Aschraf Ghani beschuldigte in einer Mitteilung die militant-islamistischen Taliban. Er verurteilte den Anschlag und erklärte, dass die Taliban selbst im Monat Ramadan, der ein Monat der Barmherzigkeit und Vergebung sei, nicht aufhörten, Menschen zu töten. Die Islamisten würden so beweisen, dass sie nicht den Willen hätten, die anhaltende Krise friedlich zu lösen.

Nach fast 20 Jahren Einsatz beginnt an diesem Samstag offiziell der Abzug der internationalen Truppen aus Afghanistan. Rund 10.000 Nato-Soldaten der Ausbildungsmission "Resolute Support",
darunter 2500 Soldaten aus den USA und rund 1100 aus Deutschland, sollen bis spätestens September das Land verlassen haben.

haz/wa (dpa, rtr, afp)